WiealSZO. KATALOG DER GOBELINAUSSTELLUNG IM BELVEDERESCHLOSSE IN WIEN • MAI BIS JULI 1920 HERAUSGEGEBEN DURCH DIE STAATLICHE LICHTBILDSTELLE WIEN ÔSTERREICHISCHE VERLAGSGESELLSCHAFT ED. HÔLZEL & CO., G. M. B. H., WIEN ÔSTERREICHISCHE STAATSDRUCKEREI VORWORT auf dem Wirkstuhl gearbeitete gro^e Bildteppich ist Derheute kein ausschlaggebender Faktor lebendiger Kunst- iibung mehr, er erscheint aus dem unmittelbaren Kunst- schafFen der Gegenwart so gut wie ausgeschaltet. Die vom Staats- amt fur Inneres und Unterricht gemeinsam mit der Verwaltung des Hofârars veranstaltete Ausstellung im Belvedere, die in einer Auswahl vonWandbehângen aus der gro^en, einzig dastehenden Gobelinsammlung des ehemaligen Kaiserhauses Gipfelpunkte der historischen Entwicklung der Gobelinkunst darbietet, bringt den Wandteppich, dieses Wunderwerk der Textilkunst, wieder in den Bereich unmittelbarer Anschauung. Dies die allgemeine Bedeutung der Veranstaltung. Den un- mittelbaren Ansto§ zu ihr gab jene geplante, nunmehr gliicklich abgewehrte Verkaufsabsicht, welche im Laufe des vergangenen Winters auf die Gobelins und ihr Schicksal die allgemeine Auf- merksamkeit gelenkt hat und Anla§ gab zu berechtig^en scharfen Protesten, ohne da% freilich die Objekte selbst weiteren Kreisen bekannt gewesen wâren. Schon damais drângte die Kiinstler- schaft auf eine Ausstellung. Heute wird es offenbar, was es zu erkâmpfen gab, um einen wie wertvollen und unentbehrlichen Besib es damais ging. In einem Depotraum des Schlosses Schonbrunn waren die Gobelins, zusammengelegt auf Regalen, aufbewahrt, nur bei gro^en Hoffestlichkeiten wurden sie, ihrer eigentlichen Be- stimmung entsprechend, zur Ausschmiickung von Sâlen und Gângen herangezogen. Die dbrige Zeit sind sie sorgsam gehütet worden, überángstlich verbarg man sie den Augen des Publi- kums, auch der Kunstgelehrten, so da§ dieses wichtige Material der kunstgeschichtlichen Forschung so gut wie verschlossen blieb. Nun ist dieser Bann gebrochen, der Scha^ aus der Ver- borgenheit gehoben. Die Auswahl der Bildteppiche erfolgte aus den wertvollsten und schônsten Serien nach Ma^gabe der zu Gebote stehenden Wandfláchen unter dem Gesichtspunkte, ein moglichst charak- terisches Bild der Sammlung zu geben. Im Belvedereschloê 5 gewann man, wenigstens in den Raumen des ersten Stockwerks, den wunderbaren Rahmen eines historischen, reprâsentativen Gebaudes fiir eine Kunst, welche stets nur in Zeiten prunkvoller Lebensfiihrung bliihte, in denen sie als ein unentbehrliches Requisit des Wandschmuckes sowie festlicher Schaustellungen profaner und kirchlicher Art erschien. Der nachfolgende Katalog der Ausstellung, von Dr. L. Bal- da§ verfagt, bringt, auf dem im ersten und zweiten Band des Jahrbuches der Wiener kunsthistorischen Sammlungen durch Ernst von Birk verofFentlichten Inventar fu^end, au^er einer genauen Beschreibung der Stilcke Angaben iiber Zeit und Ort ihrer Entstehung, Hinweise auf ihre Provenienz, nennt Namen der entwerfcnden Kiinstler und ausfiihrenden Bildwirker und verweist auf verwandte Serien aul3erhalb Wiens. Am Schlusse sind Verzeichnisse der vertretenen Kiinstler und Manufakturen sowie eine Markentabelle angefiigt. Eine Einleitung kann sich daher auf einige allgemeine Hinweise beschrânken. Technisch genommen steht die Bildwirkerei der Flecht- arbeit nahe. Sie besteht in einer Durchkreuzung von Fâden, und zwar der senkrecht — haute lisse — oder wagrecht — basse lisse — nebeneinander gespannten Kettfâden des Wirkstuhles und der im rechten Winkel zu den Kettfôden verlaufenden Schuêfôden aus bunter WoUe, Seide oder Gold und Silber. Diese werden mittels Spulen in die Kettfôden eingeflochten, jedoch — im Gegensatz zur Weberei — jedesmal nur so weit, als es die betreffende Farbflâche verlangt. Farbe setzt sich an Farbe. Kettenschlitze, durch Aneinandersto]0en verschiedener Farb- flachen entstanden, werden vernâht. Durch Vorrichtungen am Wirkstuhl wird die Moglichkeit erzielt, gleichzeitig mehrere Kettfôden fur die Fiihrung der Schu^fôden zu ofFnen, was die Arbeit erleichtert und beschleunig^. Die Schu^fâden werden mit einem Kamm angeschlagen, so da§ sich ein festes Gefiige ergibt. Der Bildwirker arbeitet nach Vorlagen eines Malers. Nach den Skizzen — es haben sich solche schon aus dem 15. Jahr- hundert erhalten werden Kartons oder Patronen in Original- grô:0e auf Papierstreifen gemalt. Der Hautelisse-Wirker hângt den Karton hinter sich auf und arbeitet mittels Spiegel, nach- dem er vorher die Umrisse der Zeichnung auf die Kette iiber- tragen hat. Beim Basselisse-Stuhl wird der Karton unter die Kette gelegt und die Zeichnung im Gegensinne wiedergegeben. Zwischen den die Skizze liefernden Kiinstler und den Wirker tritt der Kartonzeichner, Cartonnier, der iibrigens auch selbstândige Entwürfe liefert. Durch ihn gewinnt die Skizze 6 ihre technisch gerechte Ausgestaltung und vielfach erst ihren dekorativen Stil, der naturgemâ^ bei der Ausfiihrung auch durch den eine zeichnerische Schulung aufweisenden Bildwirker beeinflu^t erscheint. So entsteht ein textiles Kunstwerk, das, bei alien Zusammenhângen mit der gleichzeitigen Wandmalerei, in den besten Zeiten einen selbstandigen Stilcharakter besitzt. Die Ausstellung beginnt mit einigen wenigen Stiicken, welche noch mit der Kunst des 15. Jahrhunderts und dem klassischen, burgundisch-franzosischen Bildteppichstil in Be- ziehung stehen. Zu ihnen gehôrt vor allem die eindrucksvolle Folge der Trionfi mit noch vollig spâtgotischer dekorativer Haltung, trotz einzelner Renaissanceelemente, und mit flâchi- ger Behandlung der Bildmotive. Zwei kleinere ausgezeichnete niederlândische Tapisserien mit der Taufe Christi kennzeichnen eine mehr bildma^ige Gestaltung des Wirkteppichs und zeigen in den naturalistischen Pflanzenmotiven einen reizvollen, aus der Buchmalerei übernommenen Dekorationsstil. Ein Hauptstock der Sammlung ofFenbart jenen gewaltigen Bildteppichstil der Hochrenaissance, dessen Ausgangspunkt die Kartons RaiFaels fiir die Wandteppiche der Sixtinischen Kapelle, die 1515 bis 1519 in Briissel gewirkt worden waren, bilden. Die gro]0e dekorative Kunst und Fiille, das vornehme Pathos der au§erst klaren und abgewogenen Formbildung, die im Grunde einfache Farbengebung, die geistvolle Durchbildung der Bor- düren, all dies ist an herrlichen Beispielen mit Szenen aus der Bibel und mit gro^ziigigen Allegorien nach niederlândi- schen Romanisten, wie Barend van Orley und Pieter Coecke, zu ersehen, deren Bedeutung gerade nach ihren Teppichkartons eingeschâ^t werden mu]0. Die Anordnung der Ausstellung — vielfach gebunden durch die Gro^enverhaltnisse der Wandflâchen und die Ausstattung der sale — bringt dann eine Reihe Brüsseler und franzosischer Arbeiten des 17. Jahrhunderts, um spâter wieder zu besonders feinen Typen des 16. Jahrhunderts zurückzukehrcn. Aus der Pariser Gobelinsmanufaktur stammen vorzügliche Darstellungcn aus dem Leben Alexanders des Gro§en nach Gemaiden Charles Lebruns vom Jahre 1672. Ein Saal enthált Stücke aus der Konstantin-Folge nach Rubens, zwei weitere Râume zeigen Brüsseler Tapisserien nach Jordaens, unter denen besonders der Zyklus des Reitunterrichts Ludwigs XIII. durch Frische der Komposition und eine fûr die Rubens-Schule cha- rakteristische Verbindungvon Mythus undZeitgeschichte auffôUt. Die Eindrûcke, welche die nunmehr folgenden Sâle ver- mitteln, gehôren zu den feinsten der Ausstellung. Nach der 7 überscháumenden Bewegtheit und bunten Farbigkeít des Barock zunáchst die ma§volle Gehaltenheit italienischen Groteskstils, dessen Hauptvertreter in der Sammlung ein Brüsseler Thron- himmel vom Jahre 1566 ist, ein Werk von unerhorter technischer Feinheit und künstlerischer Vollendung, bei reichster Detail- durchbildung. Es folgt einer der schonsten und anmutigstenWandteppich- zyklen des 16. Jahrhunderts : die Erzâhlung von Vertumnus und Pomona nach Ovid. Man wird kaum fehlgehen, im Entv/urf der Folge eine zarte, herbe Schôpfung franzôsischer Früh- renaissance anzunehmen. In der Anlage verwandt geben sich einige Gartenveduten. Den Abschluê dieser Gruppe bildet eine Hauptwerk franzo- sischer Bildwirkerei, eine in Fontainebleau gewirkte Serie von Wandteppichen nach Entwürfen Primaticcios, mit mythologi- schen Szenen inmitten einer au§erst w^irkungsvollen Dekora- tion aus architektonischen, plastischen und naturalistischen Elementen. Die Darbietung im zweiten Stockwerk des Gebâudes w^ill mehr noch als die des ersten nur als solche einer vorübergehen- den Ausstellung gewertet sein, deren dekorativer Ausgestaltung durch die heutigen Verhaltnisse enge Grenzen gezogen sind. Sie w^eist ebenfalls Brüsseler und franzosische Arbeiten des 16. und 17. Jahrhunderts auf, bringt aber überdies als neue Gruppe jene Erzeugnisse, welche auf der Ausstellung die Wirk- kunst des 18. Jahrhunderts vertreten. Eine Reihe von Verduren charakterisiert in ausgezeichneten Beispielen diese rein dekorative Gattung des Wandbehanges. Der Grund derWappenteppiche KarlsV. ist mit einer FüUe prâchtiger Blumen und Stauden bedeckt, Verduren verschiedener Herkunft zeigen gro^e lappige Distelblâtter, in sich beweg^ und im Sinne spátgotischen Laubwerkes aus und in die Flache gefiihrt. Ein anschlie^ender Saal birgft Darstellungen aus dem Mythos der Diana, Pariser Arbeiten vom Anfang des 17. Jahr- hunderts, auf deren hochst eigenartige Farbengebung bin- zuweisen wâre. Rubens'sche Teppichkompositionen, die den Wandteppich- stil der Barockzeit so wesentlich beeinflu§t haben, lernt man von neuem an einem sehr wirkungsvollen gro§en Wandbehang mit dem Triumph des Antonius und der Kleopatra und an einem Stuck aus der Decius Mus-Serie kennen. Italienische Barockkunst ist durch eine Arbeit nach Romanelli vertreten. Franzôsisches Barock kennzeichnet eine ganz hervorragende Serie mit dem Leben Caesars, in Brüssel gewirkt. 8 Den Einfluê, den Ende des 17. Jahrhunderts die Pariser Gobelinmanufaktur auf die Brüsseler Bildwirkerei ausgeübt hat, zeigen Arbeiten nach van Schoor. Eine vorzügliche Monatsfolge und ein grower Behang nach Teniers vertreten die national flámische Art. Brüsseler Tapisserien des 18. Jahrhunderts sind ver allem in derWiedergabe des Landschaftlichen —an denTeniers-Bildern geschult — ven grogter Feinheit. Die zarte Atmosphare ist zu erstaunlicher Wirkung gebracht. Die figürliche StafFage bleibt aber bei aller Bildabsicht noch stark dekorativ behandelt. Eine Szene aus dem Soldatenleben nach Hyazinthe de la Peigne und Darstellungen vonErdteilen gehoren koloristisch zu den feinsten Stücken der Sammlung. Diese Teppiche sind nunmehr ohne Bordüre gewirkt und bestimmt, in die Wandtâfelung fest ein- gelassen zu werden. Die Abteilung bringt noch w^undervolle Wappenteppiche mit Grotesken in der Art des Bérain und schlie¿t mit einem wohlerhaltenen Meisterwerk der Pariser Gobelinmanufaktur, einer Calecutischen Landschaft nach Desportes, und mit zwei gewirkten Portratbildern der Kaiserin María Theresia und Kaiser Josefs II. ab. Damit ist freilich der Bestand der Sammlung an Werken aus dem 18. Jahrhundert nicht seinem volien Werte nach ge- kennzeichnet. Die besten Arbeiten, wie die Tapisserien nach Antoine Coypel und die wunderbaren ,,Sujets de Fable" nach Boucher, sind in der Wiener Hofburg in dieWande eingelassen und konnten naturgemâ^ von dort nicht entfernt werden, sie bilden aber eine notwendigc Ergânzung zu dem im Belvedere Gebotenen. Nur ein kleiner Teil der mehr als 900 Stûcke umfassenden Wiener Gobelinsammlung konnte zur Ausstellung gelangen. In ihrer Gánze ist sie einzig mit den berühmten Bestânden in Madrid und Paris vergleichbar. Mchrere auch dort vertretene Serien sind sogar hier vollstandiger, manche in qualitativ besserer Ausführung vorhanden. Der Erhaltungszustand der meisten Gobelins ist ein vorzüglicher. Viele von ihnen fesseln durch ihre ungebrochene Farbenpracht. Umso wirkungsvoUer ist der Eindruck, der aus derBetrach- tung solcher Meisterwerke der Textilkunst crwachst. Man wird bald gewahr werden, da§ Kunstwerke dieser Art anders ange- sehen werden woUen als etwa Gemâlde. Man wird sich weit mehr in die Details verlieren kônnen, ohne für sich den Eindruck des Ganzen zu beeintrâchtigen. Schon das Einbeziehen der Bor- dûren in die Betrachtung verlangt ein Eingehen in Details. 9 Man wird ferner gewalir werden, eine wie starkc Kraft der Illusion vom Gobelin ausgeht, ihm besondere stoflFe Darstellungs- sichernd, und wie cr jeglichen dckorativen Tendenzen stârkster und subtilster Art gerecht zu werden Unserer Zeit vermag. mit ihrer idealistisch gerichteten Kunst kann die Eigen- sprache des Gobelins nicht unverstanden bleiben. ■ï< Die Durchführung der Ausstellung lag in Hânden eines Komitees, dem der Unterzeichnete, ferner die Herren Dr. Hermann Julius Hermann, Dr. Ludwig Baldag sowie Frâulein Hermine Bach angehôren. Herr Architekt Prof. Karl Witzmann iibernahm die dekorative Ausgestaltung der Aus- stellung. Dr. Hermann Trenkwald. 10 VERZEICHNIS DER AUSGESTELLTEN BILD TEPPICHE BEARBEITET VON LUDWIG BALDASS I. Stockwcrk. Saal L Nr. 1. Dcr Triumph des Todcs über dic Keuschheit. Aus einer die sechs Triumphziige Petrarcas, den Triumph der Liebe, der Keuschheit, des Todes, des Ruhmes, der Zeit und der Ewigkeit darstellenden Folge. Den Zug erofFnet Pandora mit Schlangen im Haar, die Biichse ofFnend, der eine Schar von Untieren entquillt. Der von zwei Ochsen gezogene Wagen mit den drei Parzen Clotho, Lachesis und Atropos, die den Faden spinnen, abwickeln und zerrei^en, überfahrt die weiêgekleidete Gestalt der Keuschheit „Chastete" mit ihrem Palmzweig. Die Râder schiebt das Alter, „Viellesse'', in einem mit Rosen bestickten Prunkkleid. Hinter dem Wagen die Unschuld, „Innocence'', ein Jiingling, der ein Uringlas hochhebt. Die Namen der Personen sind eingewirkt. Oben am Wagen die Inschrift: LA CHERI S • C • Oben rechts und links zwei breite Inschriftbander; puis átropos et ses deux seurs Fatailles. A chastete sans rigele et sans compas. Viennent ouurir le mortel dernier pas. pour demonstrer leurs puissances totalles. Ohne Bordure. Franzosischer Bildtcppich vom Anfang des 16. Jahrhunderts, wahr- scheînlich in Tours gewirkt. Hôhe 4*14 Meter, Breite 5*42 Meter. Saal I. Nr. 2. Der Triumph des Ruhmes über den Tod. Aus derselben die sechs Triumphzüge Petrarcas darstellcn- den Folge wie Nr. 2. Auf einem von zwei wei^en Elefanten gezogenen Wagen steht die Figur des Ruhmes „renommee", eine weibliche ge- fliigelte Gestalt, die in eine lange viermündige Posaune blâst. Dcr Wagen iiberfâhrt die drei Parzen; Clotho, Lachesis und Atropos. Er ist umgeben von berühmten Mânnern, Kaiser Karl dem Gro^en „charlemagne" im volien Ornat, Platon, Alexander dem Gro§en, Aristóteles, Homer, Cicero, Virgil. Die Namen der Personen sind eingewirkt. 13 Oben rechts und links breite Inschriftbânder: de terre vient la haulte renommee. Pour atropes et ses deux seurs renger Car chastete elle a voulu venger. Par son pouvoir comme dame estimee. Vgl. die Ânmerkung zu Nr. 1. Hohe 4*30 Meter, Breite 5-64 Meter. Saal 1. Nr. 3. Dcr Triumph dcr Zeit über den Ruhm. Aus derselben die sechs Triumphzüge Petrarcas darstellen- den Folge wie Nr. 1 und 2. Auf einem von zwei wei^en Hirschen gezogenen dem ein Rabe Wagen, und ein Hahn^ beide fliegend, fUhrt vorgespannt sind, rückwàrts sitzend, aber nach vorne blickend die Zeit, „le temps" inGestalt eines alten, eine Uhr hochhebenden Mannes. Zu seinen Hâupten der Tierkreis und die Sonne. Unter den Râdern des Wagens liegt mit zerbrochener Posaune der Ruhm. Den Wagen umgeben: Adam, Methusalem, Noe und Nestor. Die Namen der Personen sind eingewirkt. Oben rechts und links breite Inschriftbânder: Le temps esmeu après noises debas, viel et casse sans craindre aucun port darmes. A renommee a faire plusieurs alarmes. Et du plus hault il la remise au bas. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 1. Hohe 4*12 Meter, Breite 4*50 Meter. Saal II. Nr. 4. Die Mâ§igung. Aus einer Folge der sieben Tugenden. Auf einem erhôhten Throne mit der Unterschrift: _ TEMPO- RATIA sitzt die allegorische weibliche Figur der Mâ^igung und gie^t aus einer Kanne Wasser in ein brennendes GefU^. Im Vordergrunde sitzt zu ihren Fü^en rechts der links greise TOBIAS, kommt ANNA mit dem Zicklein herbei. Im rechts Mittelgrund, neben der allegorischen Figur Josef und die Frau des Potiphar, im Hintergrunde kleinere biblische Szenen. In die Kleider der gro^en Figuren sind ihre Namen Die eingewirkt. breite Bordure enthâlt ein ornamental architektonisches Gerüst in der Art der Groteskenbordüren, das fast vôllig 14 verdeckt wird von reichen, über die Vasen herausquillenden Blumen- und Friichtestrâu^en. Dazwischen si^en in Lauben allegorische Figuren, und zwar rechts und links Tugenden, unten Laster, von links oben angefangen: HONESTAS, die Ehre, VERECVNDIA, die Sittsamkeit, GVLA, die Vollerei, LVXVRIA, die Wollust, mit dem Hohlspiegel, CASTITAS, die Keuschheit, mit dem Gürtel, SOBRIETAS, die Besonnenheit, mit der Sanduhr. Im oberen Bordürenstreifen rechts und links zwei Putten, dazwischen die Inschrifttafel : TEMPERANTIA AFFECTVS COERCET ET COHI BET APPETITVM IN TVRPITER APPETITIS Mit reicher Verwendung von Metallfaden gewirkter Briisselcr Bild- teppich aus dem zweiten Vicrtel des 16. Jahrhunderts. Hôhe 3'42 Meter, Breite 4*60 Meter. Mit dem Brilsseler Fabrikszeichen und zwei Mono- gprammen von Teppichwirkern, darunter dem des François Geubels. Die Entwûrfe dürften nicht von einem Maler, sondern von einem am Stil Barend van Orleys geschulten Teppichentwerfer (Cartonier) stammen. Saal IL Nr. 5. Die Klugheit. Aus derselben Folge der sieben Tugenden wie Nr. 4. In der Mitte, auf einem Drachen sitzend, die weibliche allegorische Figur der Klugheit, mit dem Hohlspiegel in der Rechten. Rechts von ihr RVT Âhren klaubend, links THAMAR mit Krug und Stab. Hinten GIDION mit zwei Gefôhrten, die Fackeln in den Krügen in den hochgehobenen Rechten und in die von den Linken gehaltenen Posaunen sto^end, rechts die Schlacht gcgen die Midionitcr (Richter, Kap. 7). Im Hinter- grunde verschiedene biblische Szenen. In der Bordüre die allegorischen Figuren (von links oben) : PROVIDENTIA, die Fiirsorge, mit einem mit drei Kopfen ge- schmückten Schild, EVBVLIA, der gute Rat, in einem Buche lesend, INPRVDENTIA, die Torheit, sich bekrânzend, FRAVS, die Tâuschung, mit dem Netz, GNOMI, der Entschlug, ein Mann, der einer mit zwei Dolchen bewaiFneten Frau in die Arme fôllt, und SIMESIS, die Einsicht. Im oberen Bordiirenstreif die In- schrifttafel: PRVDENTIA EST RECTA RATIO AGIBILIVM. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 4. H3he 3*42 Meter, Breite 5*30 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem Monogramm des Teppich- wirkers François Geubels. 15 Saal II. Nr. 6. Dic Tragheit. Aus einer Folge der sieben Todsiinden. Die allegorische Figur der Trâgheit, eíne gehôrnte und geflügelte weibliche Gestalt, liegt auf einem von zwei Eseln gezogenen Wagen, dem ein Bannertrâger mit dem Zeichen der Schnecke auf einem müden Klepper vorreitet. Verschiedene Gestalten, teils in antikem, teils in Zeitkostüm, geben dem Zuge das Geleite oder sind unter die Râder des Wagens gelangt. Unmittelbar hinter der Figur der Trâgheit ôfFnet sich die von kleinen Spukgestalten belebte Holle. Die auf alien Teppichen der Folge genau wiederholte Bordure besteht aus grotesken Ornamenten, zwischen die Tiere und nackte Figuren, die oflFenbar dem bacchischen Kreise an- gehôren, eingefügt sind. In den oberen Rand der Bordure ist die Schrifttafel mit gestickter Schrift eingelassen: CORRVMPVNT FORTI CELSAS CVM PECTORE MENTES OCIA PLVMOSO DESIDIOSA THORO Von Willem Pannemaker mit spàrlicher Verwendung von Metall- faden gewirkteBríísselerTeppichserie.Zweites Viertel des 16. Jahrhunderts. Hòhe 4*50 Meter, Breite 7 Meter. Mit dem Brilsseler Fabrikszeichen und dich wurde in den letzten Jahren im Atelier fiir Restaurierung der Gobelins wiederhergestellt. Die Komposition der Hauptgruppe geht auf Rogier van derWeydens Johannes-Altar in Berlin zurück. Saal V. Nr. 18. Die Taufe Christi. Einzelteppich. 20 In den Wolken Gott Vater und die Taube mit dem Spruch- bande: HIC EST FILIVS MEVS DILECTVS IN QVO MIHI BENE CON- PLACVIT, rechts und links zwei Engel mit dem Kreuz und der Martersâule. Im Vordergrunde rechts und links je eine Frau der heiligen Sippe mit ihren Kindern. Dahinter je drei Schrift- gelehrte. Schmale Blumenrankenbordûre mit Vôgeln. Níederlandischer, wahrscheinlích in Brüssel unter Verwcndung von Metallfaden gcwirkter Bildteppich vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Hohe 2*38 Meter, Breite 2*29 Meter. Die Komposition der Hauptgruppe ist identisch mit der des kleineren Teppichs Nr. 17 (vgl. die Anmerkung zu diesem). Saal V. Nr. 19. Abraham kauft einen Acker Landes als Grab- stâtte für seine Gattin Sara. (Genesis, Kap. 23, Vers 16—19.) Aus einer zehn Darstellungen aus dem Leben des Erzvaters Abraham umfassenden Folge. Im Hintergrund der Leichenzug Saras zur Hôhlc Mamre. Reiche Bordiire, die links, rechts und unten zwischen architektonischen Nischen allegorische Figuren, die sâmtlich in inhaltlichem Zusammenhang mit dem dargestellten Gegen- stande stehen, aufweist. Unten (von links): ATROPOS, die den Lebensfaden abschneidende Parze, Q^VERIMONIA, die Klage, PLOVITVS, ein hânderingender Jiingling, SPES, die Hoffnung, sâend, PLWITVS, ein hânderingendes Mâdchen; links (von unten): TEMPVS, die Zeit, der greise Saturn mit der Sichel, SENECTA, das Greisenalter, eine alte gebiickte Frau, RESVRECTIO, die Auferstehung, eine nackte, dem Grabe entsteigende junge Frau; rechts (von unten): GLORIA, der Ruhm, eine gekrônte und geflügeltc weibliche Gestalt mit dem reisumwundenen Zepter und dem Reichsapfel, IMORTALITAS, dije Unsterblichkeit, geflügelt, mit einem gro^en Ring, und IVDITIV, das (letzte) Ge- richt, auf einem Regenbogen thronend mit der Wage, zu Háup- ten Schwert und Lilie. Im oberen rein ornamentalen Bordiirenstreifen auf einem ausgespannten Widderfell die erklárende Inschrift: SARA • MORITVR ABRAHi^ EMIT AGRVM • ILLI IN SEPVLTVRA DVCIT CETVRAM • VXORE • MORIVR • SEPELITVR Brüsseler Bildteppich aus dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts. Hohe 4*85 Meter, Breite 7*95 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und zwei Teppichwirkermonogrammen, von denen das eine aus P, V und A gebildete auf Pieter van Aelst gedeutet wcrden konnte, das andere aus 21 einem Kreuz, der gotischen 4 der Tapissiers^marchands und einem W zu- sammengesetzte als das Willem Pannemakers zu deuten versucht wurde. Oben rechts und links in der Darstellung auf alien Teppichen das spater eingesetzte, von einem Kardinalshut gekronte Wappen, das beweist, da.% sich die Serie lothringische in der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts im Besitze des Herzogs Karl von Lothringen«Vaudemont (1561 bis befunden 1587) hat. Aus der Verlassenschaft Kaiser Franz' I. von Der Stil der Lothringen. Kompositionen sowohl der Darstellungen wie der dazu komponierten Bordure weist deutlich eigens auf Barend van Orley bis (14^/95 1542) als Entwerfer. Zwei Serie unvollstandige Ausfuhrungen derselben in den koniglichen Schlossern von Madrid (sieben Stuck mit dem- selben auf Willem Pannemaker und gedeuteten Hamptoncourt Teppichwirkermonogramm) (acht Stilck). Auch eine zweite, nicht Serie der Wiener ausgestellte Gobelinsammlung gibt Teile derselben wieder. Kompositionen Saal VI. Nr. 20. Die Teilung des Landes am Jordan zwischen Abraham und Lot. (Genesis, Kap. 13, Vers 8—12.) Aus derselben Folge mit Darstellungen aus dem Leben des Patriarchen Abraham wie Nr. 19. In der Bordure die auf die Darstellung beziiglichen allé- gorischen Figuren, und zwar unten (von links) : CONTENTIO, der Streit, eine Frauensperson mit zwei Dolchen, INVOCATIO, die Anrufung, AMICITIA, die Freundschaft, mit einem einem Zv/eig und bliihenden, von einem Glorienschein umgebenen Herzen, REQUIES, die Ruhe, mit einem Schwan und einem von der Sonne beschienenenErdklumpenmitBlumen, ohne Beischriftdie Frucht- barkeit mit einem Fullhorn. Links (von unten) PAX mit zwei Olzweigen, zu ihren Fii§en der Überflué, Kriegstrophâen, HABONDANTIA, mit einem Füllhorn, DISCRETIO, die Trennung, mit einer Sonnenuhr und einem SchifFsteuer. Rechts (von unten) DIVITIO, der Reichtum, ein Konig, in den Handen zwei und zwei Ringe Spangen, Schatze zu seinen Fü^en, SEPARATIO, die Ab- sonderung, mit einem Rechen, und CONCORDE, die mit Eintracht, einem Pfeilerbündel und zwei aus einem Teller fressenden Raben. Oben auf einem ausgespannten Widderfell die erklarende Inschrift: AD VITANDA lURGIA ABRAHA • DEDIT • LOTH • EU GERE LOCV MANSIONIS • ABRAHA HABITAT IN • CANANÊA LOTH • PERGIT • AD • SODOMA Vgl. die Anmerkung zu Nr. 19. Hohc 4*90 Meter, Breite 8*15 Meter. Mit dem Brüsseler Fabríkszeichen mit den zwei wie Nr. 8. Teppichwirkermono- grammen 22 Saal VI. Nr. 21. Der alte Tobias segnet seinen Sohn und ent- sendet ihn zu Gabel, eine Schuld einzutreibcn. (Tobias, Kap. 2, 3.) Aus einer acht Szenen aus dem Buche Tobias umfassenden Folge. Im Fenster links das Gebct des alten Tobias, rechts im Mittelgrund eine Spinnstube mit garnwickelnden Frauen, vielleicht die Schmâhung der Sara, Tochter Raguels, durch ihre Magd darstellend. Von Tieren reich belebte Blumenbordiire, deren Motive mit Variationen auf alien Teppichen der Folge wiederkehren. Brüsseler Bildteppich aus dem zwcítcn Viertel des 16. Jahrhunderts* Hohe 3*50 Meter, Breite 4*47 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen. Die Serie stammt aus der Verlassenschaft Kaiser Franz' I. von Lothringen. Die Teppiche weisen deutlich den Stil des Bernard van Orley (1492 59 bis 1542) auf. Saal VI. Nr. 22. Der Engel Raphael empfangt für Tobias von Gabel die Schuldsumme. (Tobias, Kap. 9.) Aus derselben Folge mit Szenen aus dem Buche Tobias wie Nr. 21. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 21. Hohe 3*45 Meter, Breite 4*93 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem ungedeuteten Monogramm des Bildwirkers. Saal VII. Nr. 23. Der Herr fordert Josua auf, über den Jordan in das verheigene Land zu ziehen. Josua gebietet den Hauptleuten des Volkes, Vorrat zu schaffcn und die Weiber und Kinder im Lande zu lassen. (Josua, Kap. 1.) Aus einer acht Darstellungen aus dem Buche Josua um- fassenden Folge. Reiche, von zahlreichen Vôgeln undPutten belebte Blumen- bordüre. In deren oberem Rand die Kartusche mit der Inschrift : CONFORTAT lOSVE DVCEM • D^S CVIVS IVSSV IN TERTIV DIEM ISRAEL PARAT ^ TRASIRE lORDANEM • IWATE RVBEN CV SVIS 23 Brixsseler Bildteppich, unter reichster Venvendang von Metallfáden^ aus dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts. Hohe 4*53 Meter^ Breite 6 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem ungedeuteten Mono- gramm eines Teppichwirkers. Der Stil der Komposition weist deutlich auf Pieter Coecke van Aelst als Entwerfer. Saal VIL Nr« 24. Das Volk Israel geht mit den die Rundes- lade tragenden Priestern trockenen Fu§es durch den Jordan. Josua lagt zum Zeichen zwolf Steine aus dem Bette des Jordans mit hinübertragen. (Josua, Kap. 3, 4.) Aus derselben Folge von Darstellungen aus dem Buche Josua wie Nr. 23. Im oberen Bordiirenstreifen die Kartusche mit der Inschrift: EXPLORATA • • HIERICO • EXALTAT • DEVS • • lOSVE • TRANSIT • • SICCO PEDE • lORDANEM • ISRAEL • IN • SIGNV • STATVVTVR • LAPIDES Vgl. die Anmerkung zu Nr. 23. Hohe 4*48 Meter, Breite 8*30 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und einem ungedeuteten Teppichwirker- monogramm. Saal VIL Nr. 25. Die Gibeoniter sprechen mit List, als kamen sie von fernher, zu Israel und bereden Josua, mit ihnen einen Bund zu schliegen. (Josua, Kap. 9.) Aus derselben Folge von Darstellungen aus dem Buche Josua wie Nr. 23 und 24. Im oberen Bordiirenstreifen die Kartusche mit der Inschrift: IMMOLATVR DEO • GABAONITE • TANQ^VA A LONGE VEN^INT • CONFEDERANTVR lOSVE • DEPREHESA FRAVDE • DOLET ISRAEL Vgl. die Anmerkung zu Nr. 23. Hohe 4*50 Meter, Breite 6 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und einem ungedeutetenTeppichwirker- monogramm. Saal VIII. Nr. 26. Die Schlacht beim Übcrgang über den Granicus. Aus einer elf Darstellungen aus dem Leben Alexanders des Gro^en umfassenden Folge. 24 Línkes Teilstück der auf drei Teppiche verteilten Komposí- tíon. Die Darstellung ist von einer gelben Rahmenleistc umgcbcn und wird rcchts und links von zwei Pilastern mit wciblichcn Hermen, Trophâen und dem aus zwei verschlungenen L gebil- deten Monogramm Kônig Ludwigs XIV. eingefa^t. Auf alien Gobelins der Folge oben das kôniglich franzôsische Wappen mit der Devise: Nec pluribus impar. Pariser Gobelin aus der koniglichen Manufaktur, von Jans le fils 1672 mit sparlicher Verwendung von K^tallfaden ausgefuhrt. Hohe 4-80 Meter, Breite 4*30 Meter. Aus der Verlassenschaft Kaiser Franx' I. von Lothringen. Die Kartone der Serie sind nach fiinf heute im Louvre aufbewahrten Kolossalgemalden des Charles Lebrun (1619 bis 1690) von Houasse, Yvart, Renel und Lichery filr die konigliche Gobelinmanufaktur in Paris ent- worfen. Eine zweite Ausfuhrung im Pariser Garde>meuble. Die Gobelins wurden im 18. Jahrhundert verschiedene Male in Brüssel mit verschie- denen Veranderungen und Abweichungen nachgewirkt. Das nicht aus- festellte Exemplar der Wiener Gobelinsammlung und die von Frans van en Hecke gewirkten, mit dem Wappen der Familie Columbus versehenen Exemplare der Sammlung Erlanger (die Alexanderschlacht gegenwartig im Frankfurter Kunstgewerbemuseum) haben eine Blumenbordilre, die von Peter van den Hecke hergestellten Teppiche der Stadt Gent eine einfache gewirkte Rahmenleiste, die der Sammlung Bracqueniè sind bordürenlos. Saal VIIL Nr. 27. Die Schlacht beim Übergang über den Granicus. Aus derselben Folge mit elf Darstellungen aus dem Leben Alexanders des Gro^cn wie Nr. 26. Mittelstuck der auf drei Teppiche verteilten Komposition. Rechts und links Pilaster mit mânnlichen Hermen. Vgl. die Anmerkung xu Nr. 26. Hche 4*83 Meter, Breite 8-44 Meter. Mit den Anfangsbuchstaben des Tapissiers I.L.F. und der Jahreszahl 1672. Saal VIII. Nr. 28. Die Schlacht beim Übergang über den Granicus. Aus derselben Folge mit elf Darstellungen aus dem Leben Alexanders des Gro§en wie Nr. 26 und 27. Rechtes Teilstück der auf drei Teppiche verteilten Kom- position. Rechts und links Pilaster mit weiblichen Hermen. Vgl. die Anmerkung xu Nr. 26. Hohe 4*80 Meter, Breite 4*30 Meter. 25 Saal IX. Nr. 29. Die Gründung von Byzanz durch Kaiser Konstantin. Aus einer sechs Teppiche mit Szenen aus der Geschichte Konstantins des Gro^en umfassenden Folge. Ornaméntale Bordure mit Blumengewinden und Masken in den vier Ecken, auf alien Teppichen der Folge wiederholt. Oben das griechische, aus X und P gebildete Monogramm Christi. Pariser Arbeit aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Hohe 4-69 Meter, Breite 4*67 Meter. Mit dem Pariser Fabrikszeichen und zwei aus F M und aus T H gebildeten Teppichwirkermonogrammen. Die Entwürfe der ursprünglich 12 Stuck umfassenden Serie stammen vonPetrusPaulusRubens (1577bis 1640) und wurdenfurKonigLudwigXIII. zur Ausfiihruna in der von Marc de Comans und Frans van der Planken geleiteten Panser Gobelinmanufaktur gemalt. Die Skizzen waren im 18. Jahrhundert samtlich in der Galerie Orleans und wurden von N. Tardieu gestochen. Sie sind heute bis auf drei: die Taufe Konstantins in der Sammlung Bischoffsheim in Paris, der seinen Kriegern das Mono- gramm Christi weisende Kaiser in der Sammlung Johnson in Philadelphia und der Tod des Maxentius in der Wallace-KoUektion in London, ver- schollen. Von den Entwürfen waren vier zu Ende des Jahres 1622 in Paris, die restlichen acht jedenfalls vor Anfang 1626, zu welchem Zeitpunkte Rubens seine Bezahlung verlangte. Drei Ausfüiirungen der Gobelins im Pariser Garde-meuble, von denen eine dieselben Teppichwirkermono- gramme aufweist wie die Wiener. Saal IX. Nr. 30. Kaiser Konstantin zeigt seinen Kriegern das Monogramm Christi in den Wolken. Aus derselben Folge mit Szenen aus der Geschichte Kon- stantins des Gro^en wie Nr. 29. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 29. Hohe 4*70 Meter, Breite 5*20 Meter. Mit dem Pariser Fabrikszeichen und den aus F M L und aus T und H gebildeten Tapissiermonogrammen. Die Originalskizze von Rubens in der Sammlung Johnson in Philadelphia. Saal IX. Nr. 31. Der Triumph Kaiser Konstantins. Aus derselben Folge mit Szenen aus der Geschichte Kon- stantins des Gro§en wie Nr. 29 und 30. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 29. Hohe 4*70 Meter, Breite 5*39 Meter. Mit dem Pariser Fabrikszeichen und einem aus F M L T zusammengesetzten eppichwirkermonogramm. 26 Saal X. Nr. 32. Neptun crschafFtmit seinem Dr'eízackdasPferd. Aus der acht Stücke umfassenden Folge des Reítunter- richtes Kônig Ludwigs XIII. von Frankreich (geboren 1601). Links Flu^gôtter am Gestade des Meeres, rechts Amphitrite mit ihrem Sohne Triton auf ihrem Wagen. Die auf alien Teppichen der Serie wiederholte Bordiire setzt sich aus Kriegstropháen, Blumen- und Friichtekrânzen zusammen. BriisselerBildteppich das 17. Jahrhunderts mitsparlicherVerwendung von Metallfaden. Hohe 4*10 Meter, Breite 5*21 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und den Anfangsbuchstaben E. L. des Bildwirkers Everard Leynicrs. Andere Teppiche der Folge sind von Heinrich Reydams gewirkt. Die Serie wurde 1666 anla^lich der Vermahlung Kaiser Leopolds I. mit der Infantin Margarethe Theresia von Spanien um 8327 Gulden (zweiund- zwanzig einen halben Gulden die Elle) dem Wiener Kaufmann Bartolomé Triangel abgekauft. Die Entwixrfe stammen von Jakob Jordaens (1593 bis 1678). Vgl. die Anmerkung zu Nr. 33. Von einem nicht ausgcstellten Teppich cfcr Serie fand sich eine veranderte Wiederholung mit Blumenbordüre von H. Reydams gewirkt in der Sammlung Rosenfeld-Goldschmidt. Saal X. Nr. 33. Reituntcrricht Kônig Ludwigs XIIÎ. von Frankreich. Aus derselben Folge wie Nr. 32. Der junge Fiirst auf einem die Passade zur Rechten machenden Pferde. Hinter ihm Merkur, ein Pferd vorführend. Rechts im Mittelgrunde die Eltern Ludwigs, Heinrich IV. und Maria von Medici. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 32. Hohe 4*10 Meter, Breite 5*08 Meter. Mit der Brüsseler Fabriksmarke und den Anfangsbuchstaben des Teppich- wirkers E. L. Die bildma^ig im Gcgensinn gemalte Originalskizze Jordaens' in der Sammlung Spencer-Churchill in Northwick-Park. Saal X. Nr. 34. Rcitunterricht Kônig Ludwigs XIII. von Frankreich. Aus derselben Folge wie Nr. 32 und 33. Der junge Furst auf dem nach links springenden Pferde. Vor ihm ein Stallmeister in antik romischer Tracht. 27 Vgl. die Anmerkung zu Nr. 32. Hohe 4-10 Meter, Breite 5 Meter. Mit der Briisseler Fabriksmarke und den Anfangsbuchstaben E. L. des Teppichwirkers Saal XL Nr. 35. Lautcnspielcndcr Kavalicr mit seiner Dame* Aus einer acht Szenen aus dem Landleben umfassenden Folge. Die Darstellungen sind von schweren, zum Teil variierten, aber im Grundmotiv iibereinstimmenden architektonischen Umrahmungen umgeben. Briisseler Bildteppich aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Hohe 3*80 Meter, Breite 3*30 Meter. Mit dem Briisseler Fabrikszeichen und dem ungedeuteten Monogramm des Teppichwirkers. Die Entwurfe der Serie stammen von Jakob Jordaens (1593 bis 1678). Vorzcichnungen zu anderen, nicht ausgestellten Stiicken der Serie in Lille, im British Museum, im Louvre und der Sammlung Romp in Kopenhagen. Der zerschnittcne Karton zum friichtetragenden Madchen im Museum von Glasgow. Andere Ausfiihrungen der Tapisserien in der Sammlung Bracquenie und auf Schlo§ Nachod in Bohmen. Saal XI. Nr. 36. Magd bcim Hühncrfüttcrn. Aus derselben Folge mit acht Szenen aus dem Landleben wie Nr. 35. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 35. Hohe 3-85 Meter, Breite 2*65 Meter. Mit dem Briisseler Fabrikszeichen und einem zweiten uns^edeuteten Teppichwirkermonogramm. Saal XI. I 4» Nr. 37. Das Liebespaar in der Laube. Aus derselben Folge mit acht Szenen aus dem Landleben wie Nr. 35 und 36. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 35. Hohe 3-81 Meter, Breite 2*63 Meter. Mit dem Briisseler Fabrikszeichen. Saal XI. Nr. 38. Küchenszene. Aus derselben Folge mit Szenen aus dem Landleben wie Nr. 35, 36 und 37. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 35. Hohe 3*79 Meter, Breite 4-60 Meter. Mit der Brüsseler Fabriksmarke. 28 Raum XII. Nr. 39. Die Nacht. Luna als Reprasentantin der Nacht, die Mondsichel als Diadem in den Haaren, steht mit zwei Sâuglingen im Arme zwischen einem Jiingling und einem Greis, die beide gro§e Fûllhôrner tragen, den Personifikationen von Schlaf und Traum. Die Gruppe ist umgeben von einem Kreise teils schwebender, teils tanzender Kindergenien, die die Stunden versinnbildlichen und von denen einer eine Sanduhr trâgt. Reiche architektonische Umrahmung. Briisseler Bildteppich des 17. Jahrhunderts. Hohe 3*77 Meter, Breite 2-68 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und der Wirker und Maler bezeichnenden Inschrift: EVERART LEYNIERS FECIT lOES VAN HOECKE INV. ET PINX. Die Skizze des an Jvan den Hoecke (1611 bis 1651) in der Wiener Gemaldegalerie umfa^t gleichzeitig das Gegenstück, den Tag. Eben' daselbst werden die beiden gro^en gemalten Originalkartone. die von Peter Tyssens (1616 bis 1678) ausgefiihrt sind, autbewahrt. Nach dem Inventar der Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm von 1659 waren der Tag und die Nacht als Mittelstück der Serie der zwôlf Monate geplant, von der sich gleichfalls die Skizzen und Kartone in der Wiener Galerie, die von Everard Leyniers und Gilles van Habbeke 1650 fur den Erzherzog fertiggestellten Bildteppiche (nicht au^estellt) in der Gobelin- sammlung befinden. Nur die Tapisserie des lages ist nicht erhalten. Saal XIII. Nr. 40. Der Monat Juli. Aus einer die zwôlfMonate des Jahres darstellenden Folge. Reicher ornamentaler Groteskenteppich auf rotem Grund mit zwei landschaftlichen Darstellungen der Heuernte rechts und links und der Figur des stehenden Jupiter mit dem Zeichen des Lôwen in der Mitte. Auf alien Teppichen gleich wiederkehrende Blumenbordüre mit sitzenden allegorischen Gestalten. Unten ein Médaillon mit der Darstellung des Herkules, der den nemeischen Lôwen er- wiirgt, und der Umschrift: NEMEVS LEO AB HERCVLE PRESSVS, oben in der Mitte die Schrifttafel: IVLIVS SVB TVTELA lOVIS CVM SIGNO LEONIS Briisseler Bildteppich unter reicher Verwendung von Metallfaden aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Hohe 4*25 Meter, Breite 5*95 Meter. Mit dem Briisseler Fabrikszeichen und einem aus C, R, einem Kreuz und 29 der gotischen 4 der Tapissiers-marchands gebildeten der Monogramm. Andere Teppichc Folge tragen das Monogramm von Nicolaus Leyniers. Dic anderen elf Teppichc in der Hofburg. Aus der Verlassenschaft Kaiser Franz' I. von Lothringen. Der Teppich wurde in den le^ten Jahren im Atelier fixr Restaurierung der Gobelins Stil wiederhergestellt. Der der Ornamente und Figuren ist denen der fiorentinischen Arrazzi des 16. Jahrhunderts eng verwandt. Dagegen sind die Motive der typischen Briisseler Bordiire nur dem Stil des Teppichentwurfes Eine Wiederholung der angepa^t. Folge im Pariser Garde-meuble. Saal XIII. Nr. 41. Ornamcntalcr Tcppich mit Szenen aus der Passion Christi. Zu einer Folge von sieben verschieden gro^en Stiicken gehôrend. Neun Médaillons mit den Darstellungen : Ghristus vor Kaiphas, Kaiphas zerrei§t sein Gewand, Christus vor Pilatus, die Gei^elung, die Dornenkronung, die Ausstellung vor dem Volke, die Kreuztragung, die Kreuzigung, die Kreuzabnahme. Die Médaillons beben sich von einem mit grotesken Ornamenten und Figuren reich geschmiickten roten Grunde ab. Oben auf alien Teppichen das osterreichische Erzherzogs- wappen, von der Kette des goldenen Vlie^es umschlungen. Oben, rechts und links eine mit ahnlichen Grotesken ge- schmilckte Bordiire, unten schlie^t sich ein breiterer Streif an, der zwischen Blumengirlanden zahlreiche Musikinstrumente aufweist. Brüsseler Bildteppich aus der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts, mit reichster Verwendung von Metallfaden fur einen osterreichischen Erzherzog gewirkt. Hohe 3*13 Meter, Breite 4'56 Meter. Mit der Brüsseler Fabriksmarke und dem aus W und S gebildeten Teppichwirkermono- gramm (Willem Segers?). Der Stil der Ornamente ist noch durchwegs der der romischen Hochrenaissance. Auch die Entwürfe der íigürlichen Darstellungen weisen auf einen italienischen Künstler. Die Arbeit ist künstlerisch una technisch dem Baldachin (Nr. 44) eng verwandt und entstammt oifenbar demselben Atelier. Saal XIII. Nr. 42. Ornamcntalcr Tcppich mit Szcncn aus der Passion Christi. Gegenstück zum folgenden Teppich, zu derselben Folge gehôrend wie Nr. 41. 30 In drei ilbereinandergestelltenMédaillons die Darstellungen : Christus in der Vorholle, die Auferstehung des Heilands und die Frauen am Grabe. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 41. Hohe 3-13 Meter» Breite 1*45 Meter. Saal XIII. Nr. 43. Ornamcntaler Tcppich mit Szcncn aus der Passion Christi. Gegenstiick zum vorigen Teppich, zu derselben Folge ge- horend wie Nr. 41. In den Médaillons die Darstellungen; Christus erscheint der Magdalena als Gârtner, Christi Himmelfahrt und die Aus- sendung des heiligen Geistes. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 41. Hohe 3*13 Meter, Breite 1*35 Meter. Mit dem Brilsseler Fabrikszeichen und dem aus W und S gebildeten Teppichwirkermonogramm (Willem Segers?). Saal XIV. Nr. 44. Thronhimmel. Die Rückwand des Baldachins ahmt eine reiche perspek- tivische Thronsesselarchitektur nach mit zahlreichen farbigen Groteskenornamenten, kleinen Fruchtkrânzen und mytholo- gischen Figuren vor goldenem Grunde. In der Mitte vor einer lichten Sâulenhalle thronend Pluto und Proserpina. In den Ecken vier Médaillons : VER, der Frühling, Ceres führtProserpina der Minerva zu. AESTAS, der Sommer, Proserpina wird von ihren Gespielinnen geschmückt. AVTVNVS, der Herbst, der Abschied der Proserpina von ihrer Mutter Ceres. HYEMS, der Winter, der Raub der Proserpina durch Pluto. Oben und unten die beiden Inschriften: SEX CVM CHARA HABITAT MENSES PROSERPINA MATRE SEX CVM DILECTO CONIVGE DITEMANET An den Sâulen links: ANNO, rechts die Jahreszahl 1566. Unten im Médaillon ein feister bartloser Mannerkopf mit einer Pelzmiitze. Das Plafondstûck zeigt rechts und links dieselbe flâchen- hafte Ornamentik, in der Mitte eine perspektivisch verkurzte dreigeschossige Sâulenkuppel. Es ist an dreiSeiten von schmalen. 31 mit blauet! Fransen versehenen golddurchwirkten Kranzstreifen, die doppelseitig angebracht und mit Groteskenornamenten utid mythologischen Figuren geschmíickt sind, behangen. Brüsseler Bildtcppiche von 1566 mit reichster Vcrwcndung von Metallfaden. Rückwand: Hohe 4*19 Meter, Breite 2*61 Meter. Plafond- stiick: Tiefe 1*67 Meter, Breite 2>85 Meter. Am Rande der Rückwand das Brüsseler Bildwirkerzeichen. Der Stil der Entwürfe ist der italienischen Kunst aus dem Kreise der Jüngeren romischen RaíFael-Schüler eng verwandt. Saal XIV. Nr. 45. Gartcnvcdute mit reichen laubenartigen Saulengangen. Aus einer sechs Bildteppiche umfassenden Serie von Gartenansichten. Im Vordergrunde einzelne Tiere, ein Fischreiher, einWind- bund und eine Truthenne. Schmale Rahmenbordiire. Oben in der Mitte das Wappen des Kardinals und Staatsministers Kaiser Karl s V. und Kônig Philipps II. Anton Perrenot de Granvella, spâteren Vizekônigs von Neapel (1517 bis 1586). Brüsseler Bildteppich aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Hoke 3-68 Meter, Breite 4-71 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem Monogramm des Teppichwirkers Willem Pannemaker. Der Stil der Entwürfe und die Anlage der Garten, die denen der Vertumnus-Serie (Nr. 47 — 49) verwandt ist, scheint auf Frankreich zu weisen. Saal XIV. Nr. 46. Gartenvedute mit Saulenhallen. Aus derselben Serie von Gartenansichten wie Nr. 45. Im Vordergrunde zwei kámpfende Hâhne. Siehe die Anmerkung zu Nr. 45. Hohe 3*65 Meter, Breite 445 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem Monogramm des Teppich- wirkers Willem Pannemaker. Saal XV. Nr. 47. Vertumnus und Pomona. Aus einer neun Szenen aus dem Mythos von Vertumnus Tind Pomona (Ovid, Metamorphosen, XIV, 623 bis 771) dar- stellenden Folge. 32 Der Gott des Erntesegens Vertumnus naht sich der Obst- und Baumnymphe Pomona als Winzer. Reiche Rahmenbordüre, an den vier Ecken Médaillons mit Kôpfen in einem Fruchtkranz, in den Mitten der Bordilren- streifen Kartuschen, die rechts, links und unten ovale Médaillons mit kleinen mythologischen Darstellungen tragen, und zwar unten; Jupiter und Antiope. Oben die Inschrift mit der Textstelle: SVMPTA FIT FALCE PVTATOR Briisseler Bildteppich, unter rcicher Verwendung von Metallfaden fcwirkt, aus der Mittc des 16. Jahrhunderts. Hohe 4*21 Meter» Breitc •97 Meter. Mit der Briisseler Fabriksmarke und einem ungedeuteten Teppichwirkerzeichen. Der Stil der Entwurfe weist ebenso wie bei der verwandten Serie der Gartenveduten deutlich nach Frankreich. Fiinf Stuck der Wiener Folge sind in der Hofburg. Von seeks Darstellungen beiinden sich im Madrider Schlo§ vier verschiedene Ausfiihrungen» von denen drei reich mit Gold und Siiber durchwirkt sind und gleichfalls in Brüssel hergestellt wurden. Die beste, die von Kaiser Karl V. erworben wurde, zeigt dasselbe Teppichwirkerzeichen wie die Wiener Folge. Zwei andere wurden von Willem Pannemaker fiir Philipp II. hergestellt. Saal XV. Nr. 48. Vertumnus und Pomona. Aus derselben Folge wie Nr. 47. Vertumnus naht sich der Pomona mit der Leiter zur Obst- ernte. Im Médaillon derKartusche unten der Raub des Ganymed. Oben die Inschrift mit der Textstelle aus Ovid: LECTVRV HIC POMA PVTARES Vgl. die Anmerkung zu Nr. 47. Hohe 4*25 Meter. Breite 5 Meter. Mit der BrUsseler Fabriksmarke und dem noch ungedeuteten Teppichwirker- zeichen. Saal XV. Nr. 49. Vertumnus und Pomona. Aus derselben Folge wie Nr. 47 und 48. Vertumnus, der in Gestalt eines alten Weibes durch seine Erzâhlung die Liebe Pomonas errungen hat, nimmt wieder die eigene Gestalt an und vereinigt sich mit Pomona. In Médaillon der Kartuschen unten : der Raub der Europa. Oben die Inschrift mit der Textstelle aus Ovid: HINC REDIT IN SESE VERTVMNVS Vgl. die Anmerkung zuNr.47. Hohe 4*25 Meter, Breite 4*45 Meter. Mit der Brüsseler Fabriksmarke und dem ungedeuteten Teppichwirkerzeichen. 3 33 Saal XVI. Nr. 50. Danae. Aus eíner sechs mythologische Darstellungen umfassenden Folge. Von dem himmelblauen Grund hebt sich eine reiche skulpierte Wandverkleidung ab, die unten von einem holzern gedachten braunen Sockel und oben von einem gleichfarbigen reichen Gebalk abgeschlossen wird. Rechts und links, sich im Gegensinne wiederholend, phantastische Wandpilaster, aus denen die Karyatidenfiguren der drei Grazien herauswachsen, die einen Korb mit lebenden Friichten tragen. Reiche Frucht- gehânge an den âu^eren Umrahmungen und um das Mittelbild. Zu beiden Seiten der Pilaster je vier lebend gedachte Putten. Im gro^en ovalen Mittelfeld die Darstellung der Danae mit der Amme und zwei Eroten, zu der sich von oben der Goldregen aus einerWolke herabsenkt. In den kleinen Médaillons dariiber, links: Sol auf dem Viergespann, dem eine Hore mit dem Stundenglas vorauseilt, rechts: Luna auf dem Drachenwagen. Oben in der Mitte der Salamander in Flammen, das Zeichen Kônig Franz' I. Es kehrt auf den Polstern der Danae gestickt wieder. Auf einem anderen Polster der Anfangsbuchstabe F. Unten in einem Médaillon die Imprese J, überarbeitet aus einem F. Franzosischer, in Fontainebleau fiir K5nig Franz 1. (f 1547) um die Mitte des 16. Jahrhunderts gewirkter Bildteppich. Hohe 3*32 Meter, Breite 6*25 Meter. Die Serie war bereits 1690 im Wiener kaiserlichen Besitz. Die Obersthofmeisteramtsprotokolle enthalten ein Gutachten des Spaliermachers Joann Trechet von diesem Jahre, in welchem unter anderm ausgefUhrt wird: „Die seeks Stuckh von Francisco I.'' stammenden „Tape- zereyen" waren ganz verfault und zerrissen gewesen, Trechet habe gro§e Partien ausgebessert und durch neueTeile ersetzt, „dass man es nicht ein mahl erkennet". (Freundliche Mitteilung von Frau Dr. Zweig.) Die Komposition des Mittelbildes ist durch den L. D. bezeichneten Stich B. 40 fur Francesco Primaticcio (1504 bis 1570) beglaubigt. Ein nicht ausgestellter Teppich der Serie stellt Franz I. als ròmischen Imperator, von seinem antik gekîeideten Hofstaat umgeben, dar. Saal XVI. Nr. 51. Der Tod des Adonis. Aus derselben Folgc mythologischer Darstellungen wie Nr. 50. In dem rechteckigen Mittelfeld der sterbende Adonis, betrauert von gefliigelten weiblichen Genien und Eroten. Durch 34 dieWolken naht in dem vonTauben gezogenen Wagen klagend und die Haare raufend Venus mit Amor. In dem schmalen Fries darunter ein Wagenrennen. In den kleinen Rechtecken zu beiden Seiten der Triumph der Ariadne und eine bacchische Szene. In den Médaillons darunter links der Salamander in Flammen mit der Devise Kônig Franz' I. : NVTRISCO ET EXTINGO, rechts die Imprese J. Über dem Mittelfelde wieder der Salamander in Flammen. Reiche archi- tektonische Umrahmung mit nackten Figuren. Vgl. die Ânmerkung zu Nr. 50. Hôhc 3*30 Meter, Brelte 6*40 Meter. Die Kompositionen weisen den Stil des Primaticcio auf, von dem offenbar auch die Entwürfe der stiiverwandten, fur Heinrîch II. und Diane de Poitiers entworfenen Diana-Serie im Schlosse von Anet und im Museum von Rouen herruhren. Die liegenden nackten Figuren der Umrahmung in deutlicher Anlehnung an die Gestalten der Tages- zeiten an den Mediceergrâbern Michelangelos. Saal XVI. Nr. 52. Der Kampf der Kentauren und Lapithen. Aus derselben Folge mythologischer Darstellungen wie Nr. 50 und 51. In dem rechteckigen Mittelfeld die bildliche Darstellung. Reiche architektonische Umrahmungen mit nackten Figuren und grisailleartigen Genien und bârtigen Hermen, die sich zu beiden Seiten im Gegensinne wiederholen. Die Hermen tragen Médaillons mit dem Salamander in Flammen und der Imprese J (ursprünglich F). Über dem Mittelfelde wieder der Salamander in Flammen. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 50 und 51. Hôhe 3*22 Meter, Breite 6*20 Meter. — Die Komposition im Stile des Primaticcio. II. Stockwerk. Raum XVII. Nr. 53—58. Teilc eines Paravents mit Szenen aus La Fontaines Fabeln. 53. Der Hahn und die Perle. 54. Der Wolf und der Kranich. 55. Der Fuchs und der Rabe. 56. Der Hahn und der Fuchs. 57. Der Fuchs und die sauren Trauben. 58. Der Hirsch an der Quelle. 35 Die Darstellungen sind von reichen Rocaiileornamenten mit Blumen und Tiercn umgeben. Pariser Savonneria (Kniipfarbeit) des 18. Jahrhunderts. Jedes ein- zelnen Paraventteiles Hohe 2*56 Meter, Breite 0-80 Meter. Raum XVIL Nr. 59. Die Eroberung von Siebenbiirgcn durch Herzog Karl V. von Lothringen. Aus einer fünfHeldentaten desHerzogs umfassenden Schmale Folge. Rahmeneinfassung. Rechts und links zwei reich- geschmiickte Pilaster mit Hermen. Oben in der Mitte das lothringische Wappen, unten, zwischen Palm\vedeln und Fahnen, eine Kartusche mit der Inschrift: TRANSILVANIA DIV REBEL·LIS HEROI NOSTRO SVBIICITVR 1688. Lothringischer Bildteppicii des 18. Jahrhunderts. Hohe 3-07 Breite 3*15 Meter, Meter. Ein nicht ausgestcllter Teppich der lothringische Folge trâgt das Doppelkreuz, das Fabrikzeichen, die das Datum 1705 Stadtangabe: NANCÎ, und das Monogramm C. M. F. des Charles Mittè. Die Tapissiers Folge stammt aus der Verlassenschaft Kaiser Franz' I. von Lothringen. Raum XVIII. Nr. 60. Verdure mit zwei Wappen Kaiser Karls V. Aus derselben Folge wie Nr. 8, 9, 15 und 16. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 8. Hohe 2 Meter, Breite 5*60 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem Pannemaker. Monogramm des Willem Raum XVIII. Nr. 61. Taten des Vizekônigs Joao de Castro im portugiesischen Indien. Aus einer zehn Stiick umfassenden Serie. Reiche Blumenbordure mit den Médaillons antiker und spielenden Putten. Figuren Sie kehrt auf alien Teppichen der Serie nur mit geringen Variationen wieder. Unter reicher Verwendung von Metallfâden gewirkter Briisseler Bildteppich aus dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts. 3*50 Hohe Meter, Breite 3*35 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und einer noch ungedeuteten Marke. Einige Darstellungen der Folge behandeln Ereignisse des Jahres 1538 (die Einnahme der Stadt Goa). 36 Raum XVIIL Nr. 62. Triumphzug des Joâo de Castro in Goa. Aus derselben Folge wie Nr. 61. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 61. Hohe 3*47 Meter, Breite 3'27 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen and einer noch ungedeuteten Markc. Die Gesamtkomposition des Triumphzuges ist auf vier Teppiche vericilt. Raum XIX. Nr. 63. Verdiire, ornamental stilisiert, von gro^en Vogeln, darunter einem Strau]0e,^ belebt. Reiche Blumenbordiire. Niederlandische, in Enghien gewirkte Tapisserie aus der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts. Hohe 3*45 Meter, Breite 3*40 Meter. Mit einer als Zeichen von Enghien gedeuteten Fabriksmarke and einem ungedeu- teten Teppichwirkermonogramm. Raum XIX. Nr. 64. Verdiire, ornamental stilisiert, von Tieren belebt. Pflanzenbordüre mit allegorischen w^eiblichen Figuren. Niederlândische, mutma§lich in Enghien gewirkte Tapisserie aus der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts. Hohe 3*57 Meter, Breite 2*56 Meter. Raum XIX. Nr. 65. Verdiire, ornamental stilisiert, von Vogeln belebt. Braune Rahmenbordüre mit Blattpflanzen und Frucht- gew^inden, die in das Mittelfeld übergreifen. Niederlândische, in Gramont gewirkte Tapisserie aus der zweiten Halfte des 16. Jahrhunderts. Hohe 3*48 Meter, Breite 4*67 Meter. Mit der Fabriksmarke von Gramont und einem ungedeutetenTeppichwirkerzeichen. Raum XIX. Nr. 66. Schafcrspielc. Aus einer acht Szenen aus dem Schâferleben umfassenden Folge. 37 Die auf alien Teppichen wiederholte Bordure besteht aus gro^en Blumenstràu^en, zwischen die zierliche Lauben mit ^legorischen weiblichen Figuren ohne Beischriften eingeteilt sind. Brilsseler Bildteppich aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Hohe 4-16 Meter, Breite 6*f0 Meter. Mit zwei ungedeuteten Teppichwirker- zeichen. Andere, nicht ausgestellte Teppiche der Folge tragen die Briisseler Fabriksmarke. Raum XIX. Nr. 66 a. Hercules erschlagt den Diomedes und wirft ihn unter die Hufe seiner menschenfressenden Rosse. Linkes Teilstiick eines Bildteppichs aus einer acht Taten des Hercules umfassenden Serie. Breite Blumenbordiire. Niederlandischer, in Audenarde hergestellter Bildteppich aus der zwtiten Halfte des 17. Jahrhunderts. Hohe 4*15 Meter, Breite 1*83 Meter. Mit dem Audenarder Fabrikszeichen und einem ungedeuteten Teppich- wirkermonogramm. Das Mittelstilck des Teppichs fehlt, der linke Abschlu^ ist erhalten. Andere Stilcke der Folge traben ein ungedeutetes Teppich- wirkermonogramm. Stilverwandte Serien im Garde-meuble in Paris und in der Sammlung Bracqueniè. Raum XX. Nr. 67. Diana vor Jupiter. Aus einer acht Darstellungen aus dem Mythes der Diana umfassenden Folge. Die Gottin erbittet sich kniend vor dem im Rate der Gôtter thronenden Jupiter, sich in ewiger Jungfrâulichkeit der Jagd widmen zu konnen. Zu Jupiters Fu^en Juno, links vorn si^end Minerva und Hestia, dahinter Apollo, Hercules, Bacchus und Ceres; hinter Diana: Mars, Venus mit Amor und Mercur. Breite Bordiire aus Blumengewinden, in den Ecken Ge- stalten mânnlicher und weiblicher Jâger mit Hunden. In der unteren Kartusche die auch im Hintergrunde in der Landschaft wiederkehrende Darstellung, wie Apollo den Drachen Python erlegt. Die obere, für die Schrift bestimmte Kartusche ist leer. Mit Verwendung von Metallfaden gcwirkter Pariser Gobelin aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Hohe 4*15 Meter, Breite 7*25 Meter. Mit dem Pariser Fabrikszeichen und den ungedeuteten, aus T und H bildeten ge- Moncgramm eines Tapissiers. Die Serie stammt aus dem Nach- la§ Kaiser Franz' I. von Lothringcn. 38 Die Entwürfe stammen von Toussaint Dubreuil (1558 bis 1602). Die Vorzeichnungen zu diesem Gobelin im Louvre zu Paris. Andere unvoll- standige Ausfiihrungen der Folge im Pariser Garde-meuble und im Madrider Schlo§. Raum XX. Nr. 68. Diana und Apollo totcn die Kinder der Niobe durch Pfeilschüsse. (Ovid, Metamorphosen, Vers 215—311.) Aus derselben Folge von Darstellungen aus dem Mythos der Diana wie Nr. 67. In der unteren Kartusche die über den Leichen ihrer Kinder klagende Niobe. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 67. Hohe 4*15 Meter, Breite 5*40 Meter. Mit demPariserFabrikszeichen und den nochungedeutetenMonogrammen der Tapissiers F ML und TH. Der Karton ist von dem Wirker auf bciden Seiten verkiirzt wiedcr- Raum XX. Nr. 69. Diana totet Chione. (Ovid, Metamorphosen, XI, Vers 291—345.) Aus derselben Folge von Darstellungen aus dem Mythos der Diana wie Nr. 67 und 68. Diana hat eben den Pfeil auf Chione, an deren Seite ihre Kinder Philammon und Antolycus ruhen, entsandt. Neben Chione steht ihr Vater Daedalion, der das Gescho§ aus der Wunde gezogen hat. Im Hintergrund stürzt sich Daedalion ins Meer und wird von Apoll in einen Habicht verwandelt. In der unteren Kartusche Merkur und Chione. Vgl. die Anmerkung Meter. zu Nr. 67. Hohe 4*15 Meter, Breite 3*26 Mit dem Pariser Fabrikszeichen und den ungedeuteten Monogrammen der Tapissiers F ML und TH. Raum XXI. Nr. 70. Der Konsul Decius Mus wird vom Pontifex Maximus zum Tode für das Vatcrland gcwciht. Aus einer fiinf Szenen (das sechste Stuck fehlt) aus der Geschichte des Konsuls Decius Mus behandelnden Folge. Blumenbordiire. Brüsseler Bildteppich des 17. Jahrhunderts. Hohe 3*74 Meter, Breite 3-80 Meter. Mit der Brüsseler Fabriksmarke. 39 Die Entwurfe zur Serie stammen von Pctrus Paulus Rubens Sie vvurdcn (1577 bis 1640). von genuesischsn Kaufleuten bei ihm bestellt und Jahre 1518 .im unter seiner Áufsicht von Antonis van Dyck in Ol- gemalden (heute in der gro§en Liechtenstein-Galerie, Wien) Andere Ausfuhrungen der Teppiche, unter anderem festgelegt. von Jakob Geubels im Madrider Schlo§, gewirkt von Jan Raes in hergestellt in der Liechtenstein-Galerie, Schwarzenbergschem Besi^ auf Schlo^ Heiligenberg in Bohmen, in St. Stephan in Wien usw. Raum XXL Nr, 71, Der Triumphzug des Antonius und der Cleopatra. Aus einer acht Szenen aus dem Leben des Marcus Antonius und der Cleopatra umfassenden Folge. Reiche Bordiire mit Blumen- und Fruchtfestons. Unten eine Kartusche mit einer Landschaft, oben eine zweite mit der Inschrift: MARCVS ANTONIVS ET CLEOPATRA TRIVMPHANT Brüsseler Bildteppich des 17. Jahrhunderts. Hohe 4*13 6'90 Breite Meter. Meter, Mit der Brüsseler Fabriksmarke und den G. V. D. S. des Teppichwirkers Gerard Anfangsbuchstaben von der Strecken. Andere der Folge sind von Jan van Leefdael Teppiche Der Stil des gewirkt. Entwurfes stammt aus der Schule des Petrus Rubens Paulus und weist am ehesten auf Theodor van Thulden (1606 bis 1676). Raum XXL Nr. 72. Venus und Aeneas. Aus einer acht Szenen aus der Sage von Dido und Aeneas umfassenden Folge. Venus tritt in Gestalt einer Nymphe der Diana ihrem Sohne Aeneas entgegen und fordert ihn auf, zu Dido, der von Carthago, sich Konigin zu begeben. (Vergil, Aeneis, I, Vers 305 Reiche, auf alien if.) Teppichen der Folge wiederholte archi- tektonische Umrahmung. Rechts und links zwei unten ein Helm, ein Karyatiden, Schild, Bogen und Schwert in der einer Mitte mit muscheltragenden Delphinen Rahmen- leiste, oben zwischen geschmückten Blumenkranzen und Putten eine leere Kartusche. Niederlandischer, vielleicht in Brüssel 17. Jahrhunderts. Hohe 4*16 gewirkter des Meter, Bildteppich Breite 3'75 Meter. Mit buchstaben den M W das Teppichwirkers M. Anfangs- Wanters. 40 Die Entwurfe stammen von Gian-Francesco Romanelli (1617 bis 1662). Ein nicht Romaanuesñ^estellter Teppich der Folge tragt im Bilde die Bezeichnung: J. F. us. Raum XXIL Nr. 73. Caesar wird von Fortuna bei einer Meerfahrt gekront. Aus einer fiinf Szenen mit Taten des Cajus Julius Caesar umfassenden Folge. Architektonische Umrahmung (auf alien Teppichen der Serie vôllig variiert). Oben die Kartusche mit der Inschrift: FORTVNAM CAESARIS CVM CAESAR! VEHIS Briisseler Bildteppich vom Ende des 17. Jahrhunderts, von Jerome le Clerc unter Verwendung von Metallfaden gewirkt. Hohe 3*74 Meter, Breite 4*07 Meter. Mit der Briisseler Fabriksmarke und der Bezeichnung des Teppichwirkers LE. CLERC. Der Stil der Entwiirfc weist auf einen franzosischen KUnstler. Raum XXII. Nr. 74. Theodotus iiberreicht Caesar das Haupt des Pompejus. Aus derselben Folge mit Taten des Cajus Julius Caesar wie Nr. 73. In der Kartusche oben die inschrift: DVLCIOR VICTORIA SERVATI QVAM CAESI HOSTIS Vgl. die Anmerkung zu Nr. 73. Hohe 3*85 Meter, Breite 2*70 Meter. Raum XXII. Nr. 75. Triumphzug Caesars. Aus derselben Folge mit Taten des Cajus Julius Caesar wie Nr. 73 und 74. Oben ein schwebender Adler, darunter im Gegensinne die Inschrift: VENI VIDI VICI Vgl. die Anmerkung zu Nr. 73. Hohe 3*76 Meter, Breite 6*14 Meter. Mit der Briisseler Fabriksmarke und der Bezeichnung des Teppichwirkers I. L. CLERC. 41 Raum XXIII. Nr. 76. Dic Monate November und Dezember. Aus einer sechs Teppiche umfassendeti Folge der Monate. Links der „Schü^e" als Kentaur, auf seinem Riicken si^t eine gefliigelte weibliche Gestalt. Rechts der „Steinbock", neben ihm ein zweiter gefliigelter weiblicher Genius. In der Land- schaft des Hintergrundes ein Viehmarkt und ein Schweine- schlachten. Architektonische Umrahmung mit Putten und reichen Kranzen aus Früchten und erlegtem Wild. Oben in der Kartusche die Inschrift: NOVEMBER DECEMBER Brilsseler Bildteppich aus der zweiten Háifte des 17. Jahrhunderts, von Daniel Leyniers gewirkt. Hohe 3*55 Meter, Breite 5*50 Meter. Andere Teppiche derFolge tragen die BrilsselerFabriksmarke und des Tapissiers D. LE"YNIERS. dieBezeichnung Der Teppich wurde in den letzten Jahren im Atelier fiirRestaurierung der Gobelins der der wiederhergestellt. Drei Folge in Wiener Teppiche Hofburg. Raum XXIII. Nr. 77. Ein junges Madchen huldigt kniend Flora, die von Amor und Zephir mit einem Blumenkranz gekront wird. Aus einer acht mythologische Darstellungen enthaltenden Serie. Reiche Blumenbordiiren mit Ornamenten und Tieren. BrUsseler Bildteppich um 1700 mit von Metallfaden. sparlicher Hohe 3*45 Verwendung Meter, Breite 3*50 Meter. Mit den staben I. V. D. B. des Teppichwirkers Anfangsbuch- Jan van der Nach Borght. Kartonen von Ludwig van Schoor steliter (f 1702). Ein nicht Teppich tragt die ausge- Maierbezeichnung L. VAN SCHOOR. Raum XXIII. Nr. 78. Bauernkirmeg. Aus einer Serie mit Szenen aus dem Bauernleben. Ohne Bordure. BrUsseler Bildteppich des 18. Jahrhunderts, von Jakob van der gewirkt. Hohe 4 Meter, Breite 6*60 Meter. Borght Mit der BrUsseler Fabriksmarke und der Teppichwirkcrbezeichnung : lAC • VD • BORGHT. Die Komposition geht auf ein Gemalde von David Teniers dem JUn- gcrn (1610 bis 1690) zurUck. 42 Raum XXIV. Nr. 79. Hafenansicht. Aus einer Folge von Hafenszcnen. Ohne Bordüre. Briisseler Bildteppich des 18. Jahrhundcrts, von Daniel Leyniers gewirkt. Hohe 3-50 Meter, Breite 5-95 Meter. Mit der Bildwirker- bezeichnung: D. LEYNIERS. Zwei Teppiche der Serie im Lustschlosse Schonbrunn. Raum XXIV. Nr. 80. Offizicrc bcim Mahl. Aus einer vier Szenen aus dem Soldatenleben umfassenden Folge. Ohne Bordüre. Briisseler Bildteppich des 18. Jahrhunderts. Hohe 3*90 Meter, Breite 4*53 Meter. An der Ecke des Tischtuches die Malerbezeichnung: LA PEGNA P. Die Entwürfe stammen von Hyacinthe de la Peigne (1700 bis 1766). Je ein (nicht ausgestellter) Teppich der Serie trâgt die Tapissierbezeich- nungen; D. LEYNIERS und D. V. R. Der vierte Teppich im Lustschlo§ Schônbrunn. Raum XXIV. Nr. 81. Groge Fluglandschaft. Aus einer Folge von funf Landschaften. Ohne Bordure. Brüsseler Bildteppich des 18. Jahrhunderts. Hôhe 4*20 Meter, Breite 6*77 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem Ñamen dea Tapissiers P. V. D. BORGHT (Peter van der Borght). Zwei nicht aus-* gestellte Teppiche der Folge sind von Daniel Leyniers gewirkt. Raum XXV. Nr. 82. Der rômische Karneval. „Europa" aus einer Folge der vier Weltteile. Ein von Harlekin angeführter Maskenzug. Der erste von vier Schimmeln gezogene Wagen fòhrt Europa mit dem bekrânzten Stier und zwei Jungfrauen, der zweite Minerva. Im Hintergrunde die Engelsburg mit der Tiberbrücke. 45 Briisseler Bíldteppich des 18. Jahrhunderts. Hohe 3*34 Meter, Breíte 4*65 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem Namen des Tapissiers F. V. D. BORGHT (Franz van der Borght). Die drei anderen Tapeten der Folge sind von Peter van der Borght Peter gewirkt. Ein ebenfalls ven van der Borght gewirkte der Wiederholung des Europa-Teppichs in Sammlung Dr. Weiler in Charlottenburg. Die Entwürfe der Serie scheinen von einem italienischen, unter franzòsischem Einñu^ stehenden Künstler des 18. Jahrhunderts zu stammen. Raum XXV. Nr. 83. Das Gastmahl des Mohrenfürsten. „Afrika", aus derselben Folge der vier Weltteile wie Nr. 82. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 82. Hòhe 3*28 Meter, Breite 3*75 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und dem Namen des P. V. D. BORGHT (Peter Tapissiers van der Borght). Raum XXVI. Nr. 84. Don Quijote wird vom Wirt der Schenke zum Ritter geschlagen. (Cervantes, Don Quijote, I. Kap. 3.) Aus einer sechs Szenen aus dem Roman Don enthaltenden Serie. Quijote Breite braungelbe Rahmenbordüre. Niederlandischer, mutma^lich in Brüssel des 18. Jahrhunderts. Hohe gewirkter 3*46 Bildteppich Meter, Breite 3*36 Meter. Die anderen Teppiche der Serie im Redoutensaal der Die Hofburg. Komposition der Serie geht zurück auf die Eriindungen des Charles Antoine Coypel (1694 bis 1752) auf die kleinen Teppichentwürfe, bei denen íigürlichen Medaillonbilder von retchen ornamentalen Um- rahmungen umgeben waren. Ausfuhrungen dieser in der Pariser Manufaktur ursprunglichen, hergestellten Gobelins finden sich unter anderm im Pariser Garde-meuble, im Palazzo reale in Turin und in der Estensischen Sammlung in Wien. Die Kompositionen hat der niederliindische wirker übernommen, sie aber zum Teil Teppich- willkürlich erweitert und in viel reichere landschaftliche Umgebung gese^t. Raum XXVI. Nr. 85. Die Prellung des Sancho Panza. î. (Cervantes, Don Quijote, Kap. 17.) Aus derselben Folge mitSzenen aus dem Roman Don wie Nr. 84. Quijote Vgl. die Anmerkung zu Nr. 84. Hohe 3*44 Meter, Breite 3-87 Meter. 44 Raum XXVL Nr. 86. Grotesken mit den Wappen Herzog Leopolds von Lothringen und seiner Gemahlin Elisabeth Charlotte von Orleans. In der Mitte die vereinigten Aliianzwappen von Lothringen und Orleans, gekront von der geschlossenen Konigskrone mit dem Lothringer Doppelkreuz. Sie sind umgeben von einem Gitterwerk mit reichen Groteskenornamenten, mit Amoretten und gefliigelten weiblichen Genien. Schmale ornaméntale Rahmenbordiire. Lothringische Tapisserie des 18. Jahrhunderts. Hôhe 3*80 Meter^ Breite 2-45 Meter. Aus der Verlassenschaft des Kaisers Franz I. von Lothringen. Ein zweitsr genau übereinstimmender Teppich in der Hofburg. Raum XXVII. Nr. 87. Trophaen mit den Wappen Herzog Leopolds von Lothringen und seiner Gemahlin Elisabeth Charlotte von Orleans. Aus einer dreizehn genau iibereinstimmende Stucke um- fassenden Folge. Zwei gekronte Adler, mit dem Lothringer Doppelkreuz an einer Halskette, tragen die Allianzwappenschilde Lothringen- Orleans. Darüber die geschlossene Konigskrone mit dem Lothringer Doppelkreuz. Um die Wappen die Kette des goldenen Vlie^es. Dahinter ein blaues Zelt, darunter Kriegs- trophâen. Der Grund des Teppichs ist gelb. Ornaméntale Rahmenbordiire mit dem lothringischen Doppelkreuz und der franzôsischen Lilie in wiederkehrcnder Reihung. Lothringer Tapisserie des 18. Jahrhuuderts. Hôhe 3*98 Meter, Breite 3-08 Meter. Mit der Bezeichnung des Teppichwirkers : F. S. BACOR & S. M. Aus der Verlassenschaft des Kaisers Franz 1. von Lothringen. Zwei Teppiche der Serie in der Hofburg. Die Wiener Gobelin- sammlung bewahrt eine zweite, sieben Stiick umfassende Serie, die genau iibereinstimmt, nur ist der Grund der Teppiche rot (Nr. 93). Raum XXVII. Nr. 88. Der Kampf in der Tierwelt. Aus einer acht Stiicke umfassenden Folge „calecuttischer" Landschaften. 45 Breite gelbbraune Rahmenbordüre, oben in der Mitte das franzôsische Lilienwappen. Pariser Gobelin des 18. Jahrhunderts aus der koníglichen Gobelin- manufaktur. Hohe 4-20 Meter, Breite 4*50 Meter. Am Rande die Maler- bezeichnung: DESPORTES P*. Andere Teppiche der Folge tragen das Zeichen der Pariser Gobelinfabrik und die Bezeichnung des Tapissiers NEILSON. Die 1774 bis 1778 in der Pariser Gobelinmanufaiktur hergestellte Folge gelangte als Geschenk Konig Ludwigs XVI. und seiner Gemahlin Marie Antoinette an Kaiser Josef II. 1778 nach Wien. Drei Stuck der Serie in der Wiener Hofburg. DieEntwurfe derGobelins stammenvon dem Maler François Desportes ^1661 bis 1743), der 1737 mit der Erneuerung alterer Gobelinkartone, die Prinz Mori^ von Nassau Konig Ludwig XIV. geschenkt hatte, betraut worden war, aber 1738 bis 1740 neue Kompositionen lieferte, die die Be- zeichnung „La nouvelle tenture des Indes'* erhielten. Zwei Ausführungen dieser Serie befinden sich im Pariser Garde-meuble, andere im Miinchner Nationalmuseum und den Schlossern von Stuttgart und Mannheim. Raum XXVIL Nr. 89. Brustbild der Kaiserin Maria Theresia als Witwe. Bildartig gerahmt. Gegenstück zum folgenden. Pariser Gobelin des 18. Jahrhunderts. Oval. Hohe 63 Zentimeter, Breite 50 Zentimeter. Rechts neben dem Kopfe die Signatur des Wirkers : Cozette fecit 1771, links die Malerbezeichnung: Ducreuz Pxit 1769. Nach den Portrâten von Joseph Ducreux (1735 bis 1802) wurde dieser Gobelin und das Gegenstück von Cozette Vater und Sohn gewirkt. Wiederholungen waren 1773 auf dem Pariser Salon ausgestellt und sind heute in Versailles. Raum XXVII. Nr. 90. Brustbild Kaiser Josefs II. Bildartig gerahmt. Gegenstück zum vorigen. Vgl. die Anmerkung zu Nr. 88. Oval. Hohe 63 Zentimeter, Breite 51 Zentimeter. Raum XXVIII. Nr. 91. Die Einnahme von Ofen im Jahre 1686. Aus derselben, fünf Heldentaten Herzog Karls V. von Lothringen behandelnden Folge wie Nr. 59. Schmale Rahmenbordüre. Auf alien Teppichen oben in der Mitte das lothringische Wappen, unten zwischen Palmwedeln und Fahnen eine Schriftkartusche mit der Inschrift; BVDA / AB HEROE / LOTARINGO / VI CAPTA / 1686. 46 Vgl. dic Anmerku^ zu Nr. 59. Hohe 3*05 Meter, Breite 1*37 Meter. Ein nicht ausgestellter Teppich der Folge tragt das lothringische Doppel- kreuz als Fabrikszeichen, die Stadtangabe: NANCI, das Datum 1705 und das Monogramm C. M. F. des Tapissiers Charles Mitté. Aus der Ver- lassenschaft Kaiser Franz' I. von Lothringen. Raum XXVIIL Nr. 92. Dic Einfachheit. Aus einer acht allegorische Darstellungen der weltbeherr- schenden Krâfte umfassenden Serie. Eine am Seegestade sitzende weibliche allegorische Figur, die eine Muschel hochhâlt und mit der andern Hand in einen der beiden neben ihr stehenden Korbe mit Muscheln greift. Daneben spielende Kinder. Im Hintergrunde die See mit gro^en SchifFen. Blumenbordiire. In der Mitte oben auf einer Weltkugel die Inschrift: SIMPLICITAS. BrUsseler Bildteppich von der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts. Hohe 3*83 Meter, Breite 2*18 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und den Anfangsbuchstaben A A des Teppichwirkers Albert Auwercx. Andere Tcppiche der Folge tragen auch die Namen des Kartonentwerfers L. VAN SCHOOR (f 1702). Im grogen Treppenhaus. Nr. 93. Trophaen mit den Wappen Herzog Leopolds von Lothringen und seiner Gemahlin Elisabeth Charlotte von Orleans. Aus einer sieben genau übereinstimmende Stûcke um- fassenden Folge. Zwei gekronte Adler, mit dem Lothringer Doppelkreuz an einer Halskette, tragen die Allianzwappenschilde Lothringen- Orleans. Dariiber die geschlossene Kônigskrone mit dem Lothringer Doppelkreuz. Um die Wappen die Kette des goldenen Vlie^es. Dahinter ein blaues Zelt, darunter Kriegs- trophâen. Der Grund des Teppichs ist rot. Ornaméntale Rahmenbordiire mit dem lothringischen Doppelkreuz und der franzosischen Lilie in wiederkehrender ReihunfOf. Lothringer Tapisserie des 18. Jahrhunderts. Hohe 3*98 Meter, Breite 3*08 Meter. Mit der Bezeichnung des Teppichwirkers : F. J. BACOR. Aus der Verlassenschaft des Kaisers Franz I. von Lothringen. Die Wiener Gobelinsammlung bewahrt eine zweite, dreizehn Stilck umfassende Serie, von der sich zwei in der Wiener Hofburg beiinden und die genau ilbereinstimmen, nur ist der Grund der Teppiche gelb (Nr. 87). 47 A. Konkordanztafel der Katalognummern mit den Birkschen Inventarnummern. Katalog- nummcr Inventarnummer Katalog- nummer Inventarnummer 1 CII Nr. 3 45 LXVI Nr. 5 2 CII Nr. 4 46 LXVI Nr. 6 3 CII Nr. 5 47 XX Nr. 4 4 XVII Nr. 6 48 XX Nr. 5 5 XVII Nr. 4 49 XX Nr. 9 6 XXXV Nr. 5 50 CV Nr. 1 7 XXXV Nr. 6 51 CV Nr. 2 8 XXXIII Nr. 6 52 CV Nr. 3 9 XXXIII Nr. 5 53-58 10 XXX Nr. 1 59 VII Nr. 5 11 I Nr. 8 60 XXXIII Nr. 4 12 III Nr. 1 61 XXII Nr. 2 13 III Nr. 2 62 XXII Nr. 8 14 III Nr. 3 63 XCI Nr. 8 15 XXXIII Nr. 8 64 XCI Nr. 7 16 XXXIII Nr. 7 65 XCI Nr. 5 17 XXX Nr. 2 66 XC Nr. 5 18 XXX Nr. 3 66 a CI Nr. 6 19 II Nr. 10 67 XXIV Nr. 2 20 II Nr. 3 68 XXIV Nr. 4 21 IV Nr. 2 69 XXIV Nr. 8 22 IV Nr. 6 70 LXXI Nr. 2 23 XIX Nr. 1 71 CVe Nr. 4 24 XIX Nr. 2 72 XCIX Nr. 1 25 XIX Nr. 5 73 CV2 Nr. 2 26 V Nr. 1 74 CV2 Nr. 4 27 V Nr. 2 75 CV2 Nr. 5 28 V Nr. 3 76 LIII Nr. 6 29 XVIII Nr. 6 77 LXXIX Nr. 3 30 XVIII Nr. 2 78 CVi Nr. 1 31 XVIII Nr. 4 79 CVi Nr. 9 32 XL Nr. 1 80 LVII Nr. 3 33 XL Nr. 6 81 LVIII Nr. 1 34 XL Nr. 8 82 LNr. 1 35 C Nr. 4 83 L Nr. 3 36 C Nr. 6 84 LII Nr. 1 37 C Nr. 5 85 LII Nr. 2 38 C Nr. 3 86 XXVIII Nr. 1 39 XLVII* 87 XXVI Nr. 1 40 XI Nr. 7 88 XV Nr. 1 41 XXXII Nr. 1 89,90 _ 42 XXXII Nr. 2 91 VII Nr. 1 43 XXXII Nr. 3 92 LXIV Nr. 7 44 XLVNr. 1-8 93 XXVII Nr. 1 48 B. Markentafcl. BUB ® A ®W® P'f' + 1 Z 3 'i 6 6 7 ¥ ^ t ci $ ^ 9 10 lí n i3 /í" A ffl fi X f w Í3 m ff 13 20 Jr fe S Î í M 22 Z3 2i 25 26 27 .28 1 bis 7 Fabriksmarken : I Brüssel. 2 Brüssel. 3 Enghíen. 4 Gramont. 5 Audenarde. 6 Paris. 7 Lothríngen. 8 bis 28 Teppichwirkerzeichen: 8 Brílsseler Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 11). 9 Joh. van Tigen? Briíssel, 16. Jahrh. (Nr. 11). 10 Pieter van Aelst? Brilssel, 16. Jahrh. (Nr. 19, 20). II Willem Pannemaker? Brüssel, 16. Jahrh. (Nr. 19, 20). 12 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 21, 22). 13 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 40). 14 François Geubels, Brüssel, 16. Jahrh. (Nr. 4, 5). 15 Pariser Tapissierzeichen, 17. Jahrh. (Nr. 29, 30, 31, 68, 69). 16 Pariser Tapissierzeichen, 17. Jahrh. (Nr. 29, 30, 31, 67, 68, 69). 17 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 23, 24, 25). 18 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 61, 62). 19 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 47, 48, 49). 20 Willem Segers? Brüssel, 16. Jahrh. (Nr. 41, 43). 21 Willem Pannemaker, Brüssel, 16. Jahrh. (Nr. 6, 15, 16, 45, 46, 60). 22 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 17. Jahrh. (Nr. 35). 23 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 17. Jahrh. (Nr. 36). 24 Enghiener Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 63). 25 Gramonter Teppichwirkerzeichen, 15. Jahrh. (Nr. 65). 26 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 66). 27 Brüsseler Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 66). 28 Audenarder Teppichwirkerzeichen, 16. Jahrh. (Nr. 66a). 4 49 C» Verzeichnis dcr Wirkorte Audenarde, 16. Jahrhundert. Nr. 66 a Hercules. Brüssel (mit Fabriksmarke). 16. Jahrhundert. Nr. 4, 5 Tugenden. Nr. 6, 7 Todsünden. Nr. 8, 9, 15, 16, 60 Wappen Kaiser Karls V. Nr. 19, 20 Leben des Patriarchen Abraham. Nr. 21, 22 Szenen aus dem Buche Tobias. Nr. 23, 24, 25 Darstellungen aus dem Buche Josua. Nr. 40 Menat. Nr. 41, 42, 43 Szenen aus der Passion Christi. Nr. 44 Thronhimmel. Nr. 45, 46 Gartenveduten. Nr. 47, 48, 49 Vertumnus und Pomona. Nr. 61, 62 Taten des Joao de Castro. Nr. 66. Schaferspiele. 17. Jahrhundert. Nr. 32, 33, 34 Reitunterricht Ludwigs XIII. Nr. 34, 36, 37, 38 Szenen aus dem Landleben. Nr. 39 Die Nacht. Nr. 70 Decius Mus. Nr. 71 Antonius und Cleopatra. Nr. 73, 74, 75 Taten des Julius Caesar. Nr. 92 Die Einfachheit. 18. Jahrhundert. Nr. 77 Mythologische Darstellung. Nr. 78 BauernkirmeÇ. Nr. 79 Hafen. Nr. 80 Soldatenleben. Nr. 81 Landschaft. Nr. 82, 83 Weltteile. Brüssel (mutmaglich). 16. Jahrhundert. Nr. 10 Anbetung der Konige. Nr. 12, 13, 14 Leben des Apostéis Paulus. Nr. 17 Taufe Christi. Nr. 18 Taufe Christi. 17. Jahrhundert. Nr. 72 Aeneas. 18. Jahrhundert. Nr. 84 Don Quijote. 50 Enghien, 16. Jahrhundert. Nr. 63 Verdure. Nr. 64 Verdure (mutma^lich). Fontainebleau, 16. Jahrhundert. Nr. 50, 51, 52 Mythologische Darstellungen. Gramont, 16. Jahrhundert. Nr. 65 Verdure. Lothringen (Nancy). 16. Jahrhundert. Nr. 11 Geschichte Moses. 18. Jahrhundert. Nr. 59, 90 Heldentaten Karls von Lothringen. Nr. 86, 87, 93 Allianzwappen. Paris, 17. Jahrhundert. Nr. 29, 30, 31 Geschichte Kaiser Konstantins. Nr. 67, 68, 69 Mythos der Diana. Paris, Konigliche Gobelinmanufaktur. 17. Jahrhundert. Nr. 26, 27, 28 Leben Alexanders des Gro^en. 18. Jahrhundert. Nr. 87 Calecuttische Landschaft. Nr. 88 Kaiserin Maria Theresia. Nr. 89 Kaiser Josef II. Paris, Savonnerie, 18. Jahrhundert. Nr. 53 bis 58 Teile eines Paravents. Tours (mutma^lich). Nr. 1, 2, 3 Triumphzüge. D. Verzeichnis der Teppichwirker. Pieter van Aelst (Brüssel). Nr. 19, 20 Leben des Patriarchen Abraham (mutma§lich). Albert Auwercx (Brüssel). Nr. 92 Die Einfachheit. F. S. Bacor (Nancy). Nr. 87, 93 Allianzwappen. Frans van der Borght (Briisscl). Nr. 82 Europa. Jacob van der Borght (Brilssel). Nr. 80 BauernkirmeÇ. Jan van der Borght (Brüssel). Nr. 77 Mythologische Darstellung. Peter van der Borght (Brilssel). Nr. 81 Flu^landschaft. Nr. 83 Âfrika. Jerome le Clerc (Brilssel). Nr. 73, 74, 75 Taten des JuHus Caesar. Cozette (Paris). Nr. 88 Kaiserin Maria Theresia. Nr. 89 Kaiser Josef II. François Geubels (Brüssel). Nr. 4, 5 Tugenden. Jans le fils (Paris). Nr. 26, 27, 28 Leben Alexanders des Gro^en. Daniel Leyniers (Brüssel). Nr. 76 Monate. Nr. 79 Hafen. Everard Leyniers (Brüssel). Nr. 32, 33, 34 Reitunterricht Ludwigs XIII. Nr. 39 Die Nacht. Charles Mitté (Nancy). Nr. 59, 90 Heldentaten Herzog Karls V. von Lothringen. Neilson (Paris). Nr. 87 Calecuttische Landschaft. Willem Pannemaker (Brilssel). Nr. 6, 7 Todsiinden. Nr. 8, 9, 15, 16, 60 Wappen Kaiser Karls V. Nr. 19, 20 Leben des Patriarchen Abraham Nr. 45, 46 (mutma^lich). Gartenveduten. 52 Willem Segers (Brüssel). Nr. 43, 44, 45 Passion Christi (mutmaÇHch). Gerard van der Strecken (Briissel). Nr. 71 Antonius und Cleopatra. Joh. van Tigen (Brüssel). Nr. 11 Geschíchte Moses (mutma^Hch). M. Wauters (mutma^lich Brüssel). Nr. 72 Aeneas. E.Verzeichnis dcrMaler und Kartonentwcrfer, Pieter Coeke van Aelst. Nr. 6, 7 Todsünden. Nr. 12, 13, 14 Leben des Apostéis Paulas. Nr. 23, 24, 25 Darstellungen aus dem Buche Josua. Charles-Antoine Coypel. Nr. 84 Don Quijote. Joseph Ducreux. Nr. 88 Kaiserin Maria Theresia. Nr. 89 Kaiser Josef II. Toussaint Dubreuil. Nr. 67, 68, 69 Mythos der Diana. François Desportes. Nr. 87 Calecuttische Landschaft. Jan van den Hoecke. Nr. 39 Die Nacht. Jacob Jordaens. Nr. 32, 33, 34 Reitunterricht Ludwigs XIII. Nr. 35, 36, 37, 38 Szenen aus dem Landleben. Charles Lebrun. Nr. 26, 27, 28 Leben Alexanders des Gro^en. Barend van Orley. Nr. 19, 20 Leben des Patriarchen Abraham. Nr. 21, 22 Szenen aus dem Buche Tobias. 53 Hyacinthe de la Peigne. Nr. 80 Soldatenleben. Francesco Primaticcio. Nr. 50, 51, 52 Mythologische Darstellungen. Gian Francesco Romanelli. Nr. 72 Aeneas. Peter Paul Rubens. Nr. 29, 30, 31 Geschîchte Kaiser Konstantins. Ludwig van Schoor. Nr. 77 Mythologische ûarstellung. Nr. 92 Die Einfachheit. David Teniers d. J. Nr. 78 BauernkirmeÇ. Theodoor van Thulden. Nr. 71 Antonias and Cleopatra. F. Vcrzeichnis der Abbildungcn. Tafel I. Nr. 2. Der Triumph des Ruhmes iiber den Tod. Franzosisch, Anfang des 16. Jahrh. ff II. „ 17. Die Taufe Christi. BrUssel, Anfang des 16. Jahrh. ft III. „ 20. Die Teilung des Landes. Nach Barend van Orley. Brilssel, 16. Jahrh. ft IV. „ 7. Die Vollerei. Nach Pieter Coecke van Aelst. Brussel, 16. Jahrh. ft V. „ 23. Die Berufung Josuas. Nach Pieter Coecke van Aelst. BrUssel, 16. Jahrh. ft VI. „ 5. Bordurendetail der „Klugheit". BrUssel, 16. Jahrh. ff VII. „ 8. VerdUre mit dem Wappen Kaiser Karls V. BrUssel, 16. Jahrh. ff VIII. „ 64. VerdUre. Enghien, 16. Jahrh. ft IX. „ 44. Thronhimmel. BrUssel, 16. Jahrh. ff X, „ 44. Detail aus der RUckwand des Thronhimmels. BrUssel. 16. Jahrh. ff XI. „ 45. Gartenvedute. BrUssel, 16. Jahrh. ff XII. „ 47. Vertumnus und Pomona. BrUssel, 16. Jahrh. ff XIII. „ 51. DerToddes Adonis. Nach Primaticcio. Fontainebleau. 16. Jahrh. ft XIV. „ 69. Diana totet Chione. Nach Toussaint Dubreuil. Paris, 17. Jahrh. ff XV. „ 29. Die GrUndung von Byzanz. Nach Rubens. Paris, 17. Jahrh. 54 Tafel XVI.Nr. 32. Neptun erschaílFt das Pfcrd. Nach Jordaens. Brüssel. 17. Jahrh. XVII. „ 35. Lautenspielender Kavalier. Nach Jordaens. Brüssel. 17. Jahrh. „ XVIII. 76. Der MonatNovember (linke Halfte). Brüssel. 17. Jahrh. „ XIX. „ 77. Flora. Nach van Schoor. Brüssel, um 1700. „ XX. „ 72. Venus and Aeneas. Nach Romanelli. Niederlandisch, 17. Jahrh. „ XXI. „ 27. Die Schlacht am Granicus. Nach Lebrun. Paris, 17. Jahrh. „ XXII. „ 87. Der Kampf in der Tierwelt. Nach Desportes. Paris, 18. Jahrh. „ XXIII. „ 82. Der romische Karneval. Brüssel. 18. Jahrh. „ XXIV. „ 86. Grotesken mit dem Allianzwappen Lothringen- Orleans. Lothringen, 18. Jahrh. NACHTRAG, Im Korridor des zweiten Stockwerks. Nr. 94. Weinende Schaferin und Schafer. Aus einer sechs Scháferszenen umfassenden Folge. Reiche gelbe Rahmenbordûre. Brüsseler Bildteppich des 18. Jahrhunderts. Hohe 3*90 Meter, Breite 1*80 Meter (Birk Nr. LXXX, 4). Andere nicht ausgestellte Teppiche der Folge tragen die Brüsseler Fabriksmarke und die Bezeichnung desTeppich" wirkcrs: lUDOCVS DE VOS. Nr. 95. Herzog Karl Alexander von Lothringen. Gegenstiick zum Folgenden. Lothringischer Bildteppich vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Hohe 1*02 Meter, Breite 0*75 Meter. Nr. 96. Erzherzogin Maria Anna, Gemahlin des Her- zogs Karl Alexander von Lothringen. Gegenstûck zum Vorigen. Lothringischer Bildteppich vom Anfang des 18. Jahrhunderts. H6he 1*02 Meter, Breite 0*75 Meter. ÔSTERREICHISCHE VERLAGSGESELLSCHAFT ED.H0LZEL&CO. « S: WIEN, L, WALLNERSTRASSE 4 In diesem Verlage erscheinen folgende kunsthîstorîsche Publikationen : ÔSTERREICH. KUNSTTOPOGRAPHIE Inventarisationswerk der osterreichiscken Kunstdenkmaler. Heraus' gegeben vom Osterr. Staatsdenkmalamt. Redigiert von Univ.-Prof. Dr. Max Dvorak. JAHRBUCH DES KUNSTHISTORISCHEN INSTITUTS DES ÓSTERR. STAATSDENKMALAMTES Vicrtcljahrsschrift fur kunstwissenschaftliche Forschung. Herausgegeben von Univ.-Prof. Dr. Max Dvo^ák. ÔSTERREICHISCHE KUNSTBÜCHER Eine Osterpreoipcuhlare, gut illustrierte und sehr wohlfeile Geschichte der Kunst in in Einzeldarstellungen. Die Serie der Kunstbücher wird durch Kilnstler- und Sachregister, welche den Subskribenten unentgeltlich zu- gehen, zu einem einneitlichen Ganzen zusammengeschlossen. Heraus- gegeben durch die Staatliche Lichtbildstelle in Wien. DIE WIENER GOBELINSSAMMLUNG Prachtausgabe, bestehend aus 15 Lieferungen zu je ZOBildtafeln im Format 28x35 (teus Originalphotographien, teils farbige Reproduktionen). Text von Dr. Ludwig v. Baldass. Herausgegeben durch die Staatliche Licht- bildstelle in Wien. KUNSTWANDERUNGEN DURCH DIE HEIMAT Kunstgeschichtliche Spaziergange durch Niederosterreich filr kunst- liebendeLaien. Bearbeitet von Regierungsrat Prof. Widtcr. Herausgegeben durch die Staatliche Lichtbildstelle in Wien. POSTKARTEN NACH ÔSTER= REICHISCHEN KUNSTDENKMÂLERN Âmtliche Ausgaben der Staatlichen Lichtbildstelle Wien. II Nr. 17. Dic Taufe Christî. Brussels Anfang des 16. Jahrhunderts. A Nr. 64. Vcrdiirc. Enghien, 16. Jahrhundert. 7^' ll-|K ílfíí-;': í ' ai; i , ^ •■ i*-j«i '"*?' VY'v' '-íSfe^*' V <. y 4 VX<íjfiíf.i·ys?jpï^t-·£iv>^T'«·»?:{. :&.lfy' JÁ- Nr. 29. Die Gründung von Byzanz. Nach Rubens. Paris, 17. Jahrhundert. XXI Nr. 87. Der Kampf in der Tierwclt. Nach Desportes, Paris, 18. Jahrhundert. Nr. 86. Grotesken mit dem Allianzwappen Lothringen-Orlcans. Lothringen, 18. Jahrhundert. VERKAUF5- AU55TELLUNG ANTIKER GOBELINS T APrsSE RIEEN VER DU REN SOWIE MU SEA LE IV, TEPPICHE # 5 PEZIALHAU5 f F R A N K, LI KOHtMARKT4 G E Ô FENET VON 9-6 UHR Oben rechts und links breite Inschriftbânder; verdeckt wird von reichen, über die Vasen herausquillenden de terre vient la haulte renommee. Blumen- und Fruchtestráu^en. Dazwischen si^en in Lauben Pour atropes et ses deux seurs renger allegorische Figuren, und zvv^ar rechts und links Tugenden, Car chastete elle a voulu venger. unten Laster, von links oben angefangen: HONESTAS, die Ehre, Par son pouvoir comme dame estimee. VERECVNDIA, die Sittsamkeit, GVLA, die Vollerei, LVXVRIA, die Vgl. die Anmerkung zu Nr. 1. Hôhc 4-30 Meter, Breite 5-64 Meter. Wollust, mit dem Hohlspiegel, CASTITAS, die Keuschheit, mit dem Gürtel, SOBRIETAS, die Besonnenheit, mit der Sanduhr. Im oberen Bordûrenstreifen rechts und links zwei Putten, Saal 1. dazwischen die Inschrifttafel : TEMPERANTIA AFFECTVS COERCET ET COHI Nr. 3. Der Triumph der Zeit über den Ruhm. BET APPETITVM IN TVRPITER APPETITIS Aus derselben die sechs Triumphzüge Petrarcas Mit reicher Verwendung von Metallfaden gewirktcr Brüssclcr Bild- darstellen- den wie teppich aus dem zwciten Viertel des 16. Jahrhunderts. Hohe 3*42 Meter, Folge Nr. 1 und 2. Breite 4-60 Meter. Mit dem Brüsseler Fabrikszeichen und zwei Mono- Auf einem von zwei weigen Hirschen gezogenen Wagen, grammen von Teppichwirkern, darunter dem des François Geubels. dem ein Rabe und ein Hahn, beide fliegend, vorgespannt sind, Die Entwürfe durften nicht von einem Maler, sondern von einem fòhrt riickwârts sitzend, aber nach vorne blickend die Zeit, am Stil Barend van Orleys geschulten Teppichentwerfer (Cartonier) „le temps" inGestalt eines alten, eine Uhr stammen. hochhebenden Mannes. Zu seinen Háupten der Tierkreis und die Sonne. Unter den Râdern des Wagens liegt mit zerbrochener Posaune der Ruhi Den Wagei Die NamenI Oben Lel 4. viel reibliche A I in der Et 'HAMAR Vgl. diel ten, die und in chts die Saal II. Hinter- Nr. 4. Dí< :s oben): Aus eii pfen ge- 1 Buche Auf eii ^ AYS, die RATIA sitzt 1 giegt Mann, aus VordergrunI me fállt, die In- links komml rechts nebei Potiphar, ii Kleider der Die brei '30 Meter. Gerüst in Teppich- 14 15